Feldmann wehrt sich gegen Vorwürfe Frankfurter OB wollte offenbar Eintracht-Autokorso verhindern
Laut Eintracht-Vorstand soll Frankfurts OB versucht haben, den Autokorso nach dem Europa-League-Finale zu verhindern. Feldmann weist die Vorwürfe zurück.
Eintracht Frankfurts Spitzenfunktionär Axel Hellmann hat bei der Mitgliederversammlung des Vereins Oberbürgermeister Peter Feldmann öffentlich gerügt. Der Vorstandssprecher der Fußball AG verriet am Montagabend Details vom Empfang der Stadt am 19. Mai nach dem Europa-League-Sieg der Eintracht von Sevilla. So soll der SPD-Politiker versucht haben, den Autokorso für die Mannschaft zu verhindern, "weil er selbst nicht dazu eingeladen war", sagte Hellmann.
Feldmann weist die Vorwürfe gegen ihn zurück. Dies entbehre jeder Grundlage, ließ der Oberbürgermeister am Dienstag über seinen Sprecher erklären. Stattdessen sei er in die konkreten Planungen zum Empfang überhaupt nicht eingebunden gewesen.
Feldmann: Es gab Sicherheitsbedenken gegen den Korso
Feldmann erklärte weiter, dass es seitens der Sicherheitsbehörden Bedenken gegen den Korso gegeben hätte. Es sei laut den Sitzungsprotokollen darauf hingewiesen worden, dass dieser von der Eintracht als Veranstaltung angemeldet und abgesichert werden müsse, was von Hellmann abgelehnt worden sei. Das Ordnungsamt, das alleine dem Ordnungsdezernat unterstellt sei, habe dem Fußball-Bundesligisten zunächst mitgeteilt, dass der Konvoi nicht stattfinden könne. "In vertraulichen Gesprächen konnte am Ende jedoch eine für beide Seiten akzeptable Lösung gefunden werden". Feldmann habe damals sogar ausdrücklich begrüßt, dass der Korso stattfand, da ihm das "als eingefleischtem Eintracht-Fan" persönlich sehr wichtig gewesen sei.
Feldmann hatte viel Kritik geerntet, weil er Kapitän Sebastian Rode und Trainer Oliver Glasner den Pokal kurz vor Betreten des Kaisersaals im Römer entrissen hatte. Hellmann sprach von einer "wirren Rede" Feldmanns und betonte: "Es geht mir um das Gesamtbild, das er in der Rolle als Oberbürgermeister abgegeben hat. "Der Vorstand der Eintracht wollte den umstrittenen Oberbürgermeister sogar nicht mehr bei Partien der Eintracht im Deutsche Bank Park sehen.
Feldmann habe sich bis heute nicht entschuldigt
Feldmann habe alles versucht, um die Ankunft der Mannschaft mit dem Pokal nicht zum feierlichen Moment für diese und den Club werden zu lassen, sondern die Ehrung für sich zu nutzen. "Das ist Ausdruck eines komplett falschen Amtsverständnisses", so Hellmann weiter.
Bis heute habe sich Feldmann nie zu den Vorfällen geäußert oder sich entschuldigt und nur halbherzig von Missverständnissen gesprochen. "Wir werden uns nicht in parteipolitische Debatten einmischen", sagte Hellmann. "Aber eins darf man von einem OB erwarten: Dass er die Stadt in großen Momenten würdig und stilvoll vertritt und nicht allein um seine Inszenierung bemüht ist."
In Frankfurt werben derzeit die großen Parteien mit einer gemeinsamen Kampagne für ein Ende der Ära Feldmann. Feldmann hatte währenddessen angekündigt, bis 2024 im Amt bleiben zu wollen, wenn die Bürgerinnen und Bürger für einen Verbleib ihres Stadtoberhaupts votieren.
- Nachrichtenagentur dpa