6.500 Menschen evakuiert Fliegerbombe in Essen erfolgreich entschärft

Ein Bombenfund sorgte in Essen für einen Großeinsatz. Mehr als 6.500 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Einzelne widersetzten sich den Anweisungen.
Im Essener Stadtteil Bochold ist am Dienstagabend eine amerikanische Zehn-Zentner-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft worden. Der Blindgänger wurde zuvor im Rahmen von Sondierungsarbeiten in der Haus-Berge-Straße entdeckt. Für die Entschärfung mussten rund 6.500 Anwohnerinnen und Anwohner ihre Häuser verlassen.
Die Evakuierung des Gebiets im Umkreis von 600 Metern um den Fundort verlief nicht ohne Schwierigkeiten, teilte die Stadt in einer Pressemitteilung mit. Einige Bürger folgten demnach den Anweisungen nur widerwillig, sodass das Ordnungsamt die Polizei um Unterstützung bitten musste. Für betroffene Bewohner wurde eine Betreuungsstelle in der Sporthalle an der Hafenstraße eingerichtet, die von 340 Personen genutzt wurde. Zudem mussten 38 Transporte für hilfsbedürftige Personen organisiert werden.
Entschärfung hatte Auswirkungen auf Ruhrbahn
Die Entschärfung hatte auch Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr. Die Linien 106, 140 und 196 der Ruhrbahn mussten umgeleitet werden, und eine Trafostation im Umfeld der Fundstelle wurde vorübergehend vom Stromnetz getrennt.
An dem Einsatz waren insgesamt 212 Kräfte beteiligt. Wie die Stadt Essen mitteilt, darunter Mitarbeiter der Essener Feuerwehr, der Polizei, der Ruhrbahn, der Stadtwerke Essen, des Ordnungsamtes sowie verschiedener Hilfsorganisationen.