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So sollen Weihnachtsmärkte in NRW noch sicherer werden


Kommen jetzt die Einlasskontrollen?
So sollen Weihnachtsmärkte in NRW noch sicherer werden

Von dpa, t-online, cgo

Aktualisiert am 17.11.2024 - 07:45 UhrLesedauer: 2 Min.
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Polizisten auf dem Essener Weihnachtsmarkt (Archivbild): Die Präsenz der Beamten wird 2024 verstärkt. (Quelle: Kerstin Kokoska/imago)

Die Polizei will auf Weihnachtsmärkten das Sicherheitsgefühl stärken. Worauf sich Besucher in Essen, Köln und Düsseldorf künftig einstellen müssen.

Damit auf den Märkten in Nordrhein-Westfalen sorgenfrei gelacht und geschlemmt werden kann, will die Regierung das Sicherheitskonzept verstärken. Taschenkontrollen und eine höhere Polizei-Präsenz sollen die Marktbesucher und die Schausteller noch besser schützen. Außerdem gilt auf Weihnachtsmärkten seit der Anpassung des Waffenrechts Ende Oktober nun ein ausdrückliches Messerverbot.

"Die Änderungen sind gut, sie sind wichtig und sie ermöglichen den Behörden, vernünftig kontrollieren zu können", sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul der Deutschen Presse-Agentur. Denn gerade der Mordanschlag in Solingen habe gezeigt, "dass wir in Fragen der Sicherheit verletzlich sind", so der Minister.

"Polizeiliche Personen- und Taschenkontrollen"

Als Reaktion auf das Attentat und auf eine generell steigende Zahl von Gewaltdelikten mit Messern hatte das Ministerium per Erlass ohnehin bereits verfügt, bei öffentlichen Veranstaltungen mehr Polizei einzusetzen. "Darunter fallen auch Weihnachtsmärkte", sagte ein Sprecher aus dem Innenministerium. Mehr Polizisten vor Ort sollen dann auch helfen, das Messerverbot durchzusetzen: "Ergänzend zu den Maßnahmen der Veranstalter sollen polizeiliche Personen- und Taschenkontrollen auf Waffen oder andere gefährliche Gegenstände durchgeführt werden", so der Sprecher.

Allererste Weihnachtsmärkte, wie der in Essen-Steele, haben bereits geöffnet. Nach und nach folgen auch größere Weihnachtsmärkte wie jene in der Essener Innenstadt, Duisburg und Köln. Ende November öffnen dann auch die Glühweinstände und Buden der großen Märkte in Aachen, Düsseldorf und Münster.

Kontrollen in Düsseldorf "mit Augenmaß"

Dass nun jeder vor dem ersten Glühwein seine Tasche öffnen muss, darauf müssen sich die Besucher aber wohl nicht einstellen: "Wir werden Taschenkontrollen machen, aber natürlich mit Augenmaß", erläutert eine Sprecherin der Düsseldorfer Polizei exemplarisch. Durch die schon lange eingerichtete Waffenverbotszone in der Altstadt seien die Kollegen "sehr erfahren und bringen den richtigen Blick" für die Stichprobenkontrollen mit. Auch die Polizei in Essen betont, nicht jedem Besucher in die Taschen schauen zu wollen. "Eine systematische Kontrolle ist einfach nicht realisierbar", sagte ein Sprecher.

Die seit vielen Jahren erprobten Sicherheitskonzepte von Polizei, Ordnungsbehörden und Veranstalter für die Weihnachtsmärkte umfassten noch weitere Aspekte, etwa Einfahrschutz durch Poller oder riesige Sandsäcke sowie den Einsatz von zivilen Polizisten, heißt es aus den Behörden weiter. In Düsseldorf sind die Beamten beispielsweise auch an zwei dauerhaft platzierten Polizeifahrzeugen direkt für Besucher ansprechbar.

Schausteller sehen sich als "Hilfssheriffs"

Der Deutsche Schaustellerverband wünscht sich zudem mehr Einsatz von Videoüberwachung auf Weihnachtsmärkten. Doch dem seien jenseits von bereits polizeilich videoüberwachten Kriminalitäts-Hotspots bislang rechtliche enge Grenzen gesetzt, räumt Verbandspräsident Albert Ritter ein. "Wir Schausteller sind natürlich die Augen und Ohren der hoheitlichen Kräfte – unzählige Hilfssheriffs, wenn man so möchte", sagt er. Die Budenbetreiber und Beschäftigten an den Fahrgeschäften seien stets aufmerksam, ob da eine herrenlose Tasche stehe oder sich ein Taschendieb anschleiche, sagte Ritter.

Auch Innenminister Herbert Reul appelliert an die Wachsamkeit der Weihnachtsmarktbesucher selbst: "Ich möchte aber auch dafür sensibilisieren, dass es keine lückenlosen Kontrollen geben kann. Also mein Appell: Aufmerksam bleiben und Verdächtiges der Polizei melden!"

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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