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Essen: AfD in Philharmonie – diese Proteste sind angekündigt


AfD-Bürgerdialog in der Philharmonie
Diese Proteste sind für Donnerstag angekündigt

Von t-online, jum

03.09.2024Lesedauer: 3 Min.
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Proteste rund um die AfD in Essen (Archivbild): Auch rund um den Bürgerdialog in der Philharmonie haben zahlreiche Gruppen Protestaktionen angekündigt. (Quelle: IMAGO/STEINSIEK.CH)
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Am Donnerstag lädt die AfD zum Bürgerdialog in die Essener Philharmonie ein. Rund um die umstrittene Veranstaltung haben sich zahlreiche Proteste angekündigt.

Nachdem im Juni bereits der Bundesparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) in der Essener Grugahalle abgehalten wurde, kehrt die umstrittene Partei am Donnerstag (5. September) in die Ruhrgebietsstadt zurück. In der Philharmonie lädt sie ab 19 Uhr zum Bürgerdialog mit den beiden Bundestagsabgeordneten Stefan Keuter und Martin Renner.

Wie schon im Juni haben sich rund um die Veranstaltung bereits zahlreiche Proteste angekündigt. Organisiert werden diese von "Zusammen gegen Rechts Essen", Beschäftigten der Theater und Philharmonie Essen (TuP), "Aufstehen gegen Rassismus" und "Essen stellt sich quer". Sie alle kritisieren die Essener Stadtverwaltung sowie die Geschäftsführung der TuP dafür, dass sie die Durchführung des Bürgerdialogs nicht im Vorfeld verhindert haben.

Herzstück der Proteste ist eine Rave-Demo, die unter dem Motto "Bass gegen Hass" von 19 bis 22 Uhr im Essener Stadtgarten abgehalten wird. Spielen sollen dort "Wasted Lipstik" und "La Frise" Techno, organisiert wird das Event von "Essen diese" und "Statik". Drei Stunden lang soll zu Techno-Klängen unter freiem Himmel und "für die gute Sache" getanzt werden, heißt es in einer gemeinsamen Ankündigung via Instagram. Bereits einen Tag vor dem Bundesparteitag der AfD im Juni hatte es die Rave-Veranstaltung gegeben. Damals hatten mehr als 5.000 Menschen teilgenommen.

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Rave-Demo und kreativer Protest vor der Philharmonie

Zwei Stunden vor dem Start formieren sich die Widerstandsgruppen bereits auf der Straße. Um 17 Uhr startet eine Demonstration am Hirschlandplatz, die ins Südviertel zieht. Im dortigen Stadtpark soll dann gegen 17.30 Uhr "ein vielfältiges Programm" beginnen, so die Anmelder der Versammlung. Bei der Versammlung im Stadtgarten wird mit bis zu 3.000 Teilnehmern gerechnet.

Besonders kritisiert wird von den Anmeldern die Tatsache, dass der Bürgerdialog dieses Mal in einer Kunsteinrichtung stattfindet – wobei Kunst und Kultur von der AfD massiv eingeschränkt werden würde, sollte diese eine Regierungsbeteiligung erhalten. "Wir werden eine Bühne für all die Kunst bieten, die es mit einer AfD-Regierung nicht geben würde", heißt es deswegen beispielsweise im Vorfeld auf der Instagramseite von "Essen stellt sich quer".

Vor dem Veranstaltungsort des Bürgerdialogs soll es daher kreative Protestaktionen geben." Da wir auf dem Vorplatz und somit vor dem Eingang der Philharmonie nicht direkt demonstrieren dürfen, laden wir euch ein, am Abend zuvor, dem 4. September, ein starkes Zeichen zu setzen. Gemeinsam mit Essener Künstler*innen organisieren wir eine kreative Protestaktion", so die Organisation auf Instagram.

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Michel Friedman hält Vortrag im Aalto-Theater

Und auch die Mitarbeiter der Philharmonie setzten ein Zeichen. So wird am Donnerstag ab 19.30 Uhr unter dem Titel "Jeder ist Jemand" Michel Friedman im Aalto-Theater einen Vortrag zur Wahrung der demokratischen und humanistischen Grundsätze halten." Der Abend auf der Bühne des Aalto-Theaters wird von den Künstler*innen der TUP mit eigenen Beiträgen mitgestaltet", heißt es dazu bei Instagram.

Bereits nach Bekanntwerden der AfD-Veranstaltung hatte die Belegschaft der Theater und Philharmonie Essen GmbH (TUP) mit einem offenen Brief an die Stadt ihren Unmut zum Ausdruck gebracht. Darin hatte sie die Entscheidung der Stadtverwaltung und TuP-Leitung kritisiert, keine stärkere kämpferische Haltung gegen die AfD-Veranstaltung in der Philharmonie an den Tag gelegt zu haben. "Die Theater und Philharmonie Essen mit ihren 775 Mitarbeitenden aus 41 Nationen steht für Vielfalt, Demokratie und eine offene Gesellschaft. (...) Eine Partei, die diese Grundwerte in Frage stellt, ist auf unseren Bühnen nicht willkommen", hieß es darin unter anderem.

Dass zukünftig gar keine AfD-Veranstaltungen mehr in der Stadt und ihren kulturellen Gebäuden stattfinden, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Zwar plant die Verwaltung neue Regeln für die Vermietung städtischer Gebäude zu etablieren und bestimmte Gebäude gar für parteipolitische Veranstaltungen zu sperren. Grugahalle und Philharmonie zählen aber nicht zu diesen. Dort sollen auch zukünftig derartige Parteievents – verbunden mit der Unterzeichnung einer sogenannten Selbstverpflichtung – möglich sein.

Verwendete Quellen
  • Instagrampost von "Essen diese" am 2. September 2024
  • Instagrampost von "essenquer" am 2. September 2024
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