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Deutscher Wetterdienst: So arbeitet der DWD bei Unwetterlagen


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Blick hinter die Kulissen des DWD
"Bei Unwetter kann es schon mal stressig werden"


Aktualisiert am 28.07.2024Lesedauer: 3 Min.
David Bötzel: Er ist Wetterberater beim Deutschen Wetterdienst in Essen.Vergrößern des Bildes
David Bötzel: Er ist Wetterberater beim Deutschen Wetterdienst in Essen. (Quelle: Judith Malter)

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Essen liefert Wetterprognosen für vier Bundesländer. Ein Blick hinter die Kulissen.

"Wie wird morgen das Wetter?" Diese Frage stellt sich wohl jeder fast jeden Tag. David Bötzel kann diese Frage fachkundig beantworten. Er ist ausgebildeter Wetterberater und seit 2018 beim Deutschen Wetterdienst (DWD) mit Sitz im Essener Stadtteil Schuir tätig.

Als eine von sechs Regionalzentralen ist der DWD in Essen für die Wettervorhersagen in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland zuständig. Hier arbeiten Bötzel und seine Kollegen im Schichtdienst.

Wenn Bötzel Frühdienst hat, beginnt sein Arbeitstag bereits um 5.30 Uhr. Während viele noch schlafen, startet er seinen Tag damit, sich von einem Kollegen in Offenbach über die Wetterlage in der Nacht informieren zu lassen.

DWD verlässt sich nicht nur auf ein Wettermodell

"In Offenbach befindet sich die Zentrale des DWD und die dortigen Kollegen übernehmen die Nachtschicht", erklärt Bötzel. Beim Dienstantritt am Morgen bekommt jeder Mitarbeiter eine Übergabe, in der detaillierte Informationen über das Wetter, neue Modelldaten und eventuelle Warnungen, die für den Tag wichtig werden könnten, weitergereicht werden.

"Im weiteren Tagesverlauf arbeiten wir uns dann selbst noch einmal intensiv in die Wetterlage ein und schauen uns verschiedenste Wettermodelle und unterschiedliche Parameter wie Wind, Temperatur und Niederschlag und deren Entwicklung an", so Bötzel. Die dafür nötigen Informationen bekommen die DWD-Mitarbeiter durch selbst gemessene Daten sowie Radar- und Satellitenbilder verschiedener Anbieter. Denn anders als viele andere Wetterdienste bezieht der DWD mehrere Modelle in seine Prognose ein, um eine möglichst genaue Wettervorhersage treffen zu können.

"Auf Basis der vorhandenen Daten schreiben wir dann unseren Wetterbericht, der auch auf unserer Internetseite einsehbar ist", erläutert Bötzel weiter. Eine recht genaue Prognose sei bis zu vier Tage im Voraus möglich. Bei mehr Tagen seien größere Abweichungen wahrscheinlich.

Ruhige Arbeit, außer es kommt zu Unwettern

Bis zum Ende der Frühschicht um 14.30 Uhr werden durch den DWD hauptsächlich spezielle Daten für verschiedene Kundengruppen zusammengestellt und übermittelt. "Dazu gehören unter anderem Wasserverbände oder Umweltämter", erklärt Bötzel. Bleibt die Wetterlage ruhig, ist es in der Regel auch die Arbeit beim DWD.

Gibt es aber eine Unwetterwarnung, kann es im Essener Büro auch mal hektisch zugehen. Bötzel: "Dann gibt es Videokonferenzen, beispielsweise mit Krisenstäben oder dem Innenministerium. Zusätzlich sind wir dann für die Beratung von Behörden zuständig. Polizei und Feuerwehr werden dann telefonisch betreut."

Zudem werde der WDR über besondere Wetterlagen informiert, um entsprechende Warnungen im Radio zu veröffentlichen, erklärt Bötzel.

"Das Wetter hat mich bereits seit Kindheitstagen interessiert und fasziniert", sagt der Meteorologe. "Sofort nach der Schule habe ich ein Studium in Köln begonnen und danach gleich eine Beratungslizenz gemacht, um beim DWD arbeiten zu können."

"2024 war bisher deutlich mehr zu tun"

Auch wenn die Arbeit auf den ersten Blick wirke wie ein eintöniger Bürojob, sei sie spannend. Kein Tag sei wie der andere, so der Wetterexperte. So habe es in diesem Jahr enorme Niederschlagsmengen und vor allem im Sommer zahlreiche Schauer und Gewitter gegeben. "Deshalb war 2024 bisher auch deutlich mehr zu tun", betont Bötzel. Im Gegensatz dazu habe es in der Vergangenheit auch immer wieder sehr trockene Jahre gegeben, in denen es ruhiger gewesen sei.

Ob der Sommer 2024 so wechselhaft bleibt, mag Bötzel übrigens nicht beurteilen. "Um eine verlässliche Prognose abgeben zu können, ist die zu betrachtende Periode einfach zu lang."

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
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