Aufgeheizte Stimmung in Essen Demo: Thyssenkrupp-Mitarbeiter fordern "Respekt"
Ein geplanter Stellenabbau und ein Einstieg eines Investors aus Tschechien sorgen für Unsicherheit in der Stahlsparte. Am Donnerstag wollen die Mitarbeiter ihrem Ärger Luft machen.
Tausende Thyssenkrupp-Mitarbeiter wollen am Donnerstag in Essen bei einer Demo eine transparentere Informationspolitik des Unternehmensvorstands einfordern. Zeitgleich mit der Aufsichtsratssitzung der Konzernholding ist eine Kundgebung geplant, zu der bis zu 5.000 Teilnehmer aus verschiedenen Unternehmensbereichen erwartet werden. Laut Informationen von Radio Essen treffen sich die Beschäftigte um 11 Uhr am Ruhr Tech Campus an der Thyssenkrupp-Allee.
Die Proteste richten sich gegen die von den Arbeitnehmern kritisierte Informationspolitik des Vorstands unter Miguel López. Sie bemängeln "mangelnde Einbindung in strategische Entscheidungen". Besonders umstritten sind Pläne für den Stahlbereich, in dem durch einen Rückgang der Produktionskapazitäten im Werk Duisburg Stellenstreichungen bevorstehen. Zudem steht die mögliche Beteiligung des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky an der Stahlsparte zur Debatte, über die der Aufsichtsrat entscheiden soll.
Bei der Kundgebung wird Jürgen Kerner, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Thyssenkrupp und zweiter Vorsitzender der IG Metall, sprechen. Auch NRW-Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat einen Auftritt angekündigt, ebenso wie Thyssenkrupp-Chef Miguel López.
Die Stahlsparte von Thyssenkrupp ist mit 27.000 Beschäftigten Deutschlands größter Stahlhersteller.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- radioessen.de: "Essen wird Schauplatz für heftigen Protest bei thyssenkrupp"