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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Am Freitagabend gegen 1860 München RWE unter Flutlicht: "Es ist das, was wir lieben"
Die Hoffnung stirbt zuletzt: Mit einem Heimsieg gegen 1860 München will Rot-Weiß Essen am Freitag im Aufstiegskampf vorlegen – trotz Verletzungssorgen.
Auch wenn die Niederlage in Sandhausen (0:2) am vergangenen Wochenende im Aufstiegskampf der 3. Liga ein herber Dämpfer war: Rot-Weiß Essen will nichts unversucht lassen, doch noch einmal den Relegationsplatz anzugreifen. Dazu ist ein Sieg an diesem Freitag (11. Mai, ab 19 Uhr) im letzten Heimspiel der Saison gegen den TSV 1860 München Pflicht.
Der Heimbereich des Stadions ist zum dritten Mal in Folge ausverkauft. Und auch der Trainer lässt keinen Zweifel, dass seine Mannschaft heiß auf die Partie ist. "Freitagabend, Flutlicht, Hafenstraße, Emotion pur – es ist das, was wir lieben", sagt Christoph Dabrowski. "Jeder hat Bock darauf!"
Dass nach der Pleite in Sandhausen eine gewisse Enttäuschung auch in der Mannschaft zu spüren war, will der Coach gar nicht verhehlen. Nach einem freien Tag zum Durchschnaufen sei dann aber allen schnell die Marschroute für den letzten Heimauftritt klar gewesen. Dabrowski sagt: "Wir wollen nach vorne schauen, wir wollen in der Heimtabelle den ersten Platz holen. Und wir wollen unseren Fußball wieder auf den Platz bringen und nicht so agieren wie in Sandhausen in der zweiten Halbzeit. Wir wollen die Hafenstraße mitnehmen und unsere Fans begeistern mit dem Spiel."
Das heißt im Klartext: offensiv agieren, intensiv spielen, zielstrebig und torgefährlich sein, mutig auftreten mit einer gewissen Leichtigkeit. "Wir müssen uns auch trauen, Fehler zu machen", sagt Dabrowski. "Das ist das, was uns über den größten Teil der Saison ausgezeichnet hat. Dafür steht die Mannschaft. Das Ziel wird sein, genau diese Elemente wieder auf den Platz zu bringen."
Gegner hat eine "sehr gute Qualität"
Gegner 1860 München bescheinigt der Trainer von Rot-Weiß Essen eine "sehr gute Qualität", auch wenn die "Löwen" auf Platz 14 weit hinter den eigenen Ansprüchen zurückgeblieben sind und sogar um den Klassenerhalt zittern mussten. "Es ist eine Mannschaft, die kompakt und geduldig verteidigt, das schnelle, vertikale Spiel forciert und auch über die Flügel kommt", beschreibt es Dabrowski, der aber am Freitag vor allem auf eigene Stärken setzt: "Es liegt an uns, das Spiel zu unserem Spiel zu machen."
Wer in der Startelf stehen wird, ließ er offen. Zu viele Fragezeichen gab es in den vergangenen Tagen aufgrund angeschlagener Spieler. Thomas Eisfeld laboriert an den Folgen eines Schlags, den er in Sandhausen auf den Fuß bekommen hatte. Lucas Brumme und Sascha Voelcke klagen über die Nachwirkungen eines schmerzhaften Pferdekusses aus dieser Partie. Sandro Plechaty hat muskuläre Probleme. Alle konnten am Mittwoch nur individuell arbeiten. Für die Partie sind sie trotzdem eine Option, sollten sie das Training am Donnerstag normal absolvieren können.
Obuz ist wieder eine Option
Das gilt auch für Marvin Obuz. Der Top-Scorer der Essener hat seinen Muskelfaserriss überwunden und konnte am Mannschaftstraining in dieser Woche komplett teilnehmen. Gibt es keinen unerwarteten Rückschlag, wird er gegen 1860 München definitiv im Kader stehen – und vielleicht sogar mehr. "Ob er von Anfang an spielen wird, werde ich nicht verraten", hielt sich Dabrowski mit Blick auf seinen Unterschiedsspieler im Vorfeld bedeckt.
Mit einem Heimsieg könnte RWE nicht nur seine gute Bilanz an der Hafenstraße ausbauen, sondern auch Druck auf die Konkurrenz machen. Jahn Regensburg, das zurzeit mit vier Zählern Vorsprung auf Rang drei liegt, tritt erst am Samstag bei Viktoria Köln an. "Wir müssen jetzt unsere Hausaufgaben machen und drei Punkte holen", fordert der Trainer. Für Dabrowski gibt es neben dem Aufstiegstraum noch einen weiteren guten Grund, alles abzurufen und die Spielzeit am Ende zumindest auf Platz vier abzuschließen: "Das ist auch ein wichtiges Ziel, um unabhängig vom Pokalfinale in den DFB-Pokal einzuziehen."
- Gespräch mit Christoph Dabrowski
- Eigene Recherche