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Essen: Frühling im Winter


Erste Blüten extrem früh
27 Tage – und jetzt erst Februar-Frost

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 29.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Frühling im Ruhrgebiet: Langsam entwickeln sich die ersten Blüten.Vergrößern des Bildes
Frühling im Ruhrgebiet: Langsam entwickeln sich die ersten Blüten. (Quelle: Helm/imago-images-bilder)

Es hat 27 Tage gedauert, und dann ist es doch noch passiert: In Essen gab es den ersten Frost im Februar. Für die Meteorologen ein Zeichen.

In Nordrhein-Westfalen haben mehrere Wetterstationen in der Nacht zum Mittwoch zum ersten Mal in diesem Monat Minusgrade gemessen. In Essen fielen die Temperaturen auf 1,2 Grad unter Null.

Frost-Premiere im Februar feierten außerdem unter anderem Bochum, Duisburg, Düsseldorf und Heinsberg an der niederländischen Grenze, wie Nico Bauer vom Deutschen Wetterdienst (DWD) t-online sagte: "Das ist außergewöhnlich, dass an so viele Stationen in NRW so spät im Februar erstmals Minusgrade festgestellt werden – und ein weiterer Beleg für die auffallende Milde dieses Winters." (Wie tief die Temperatur in Düsseldorf fiel, lesen Sie hier.)

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Meteorologe: "Wäre dieser Februar ein März ..."

Über den viel zu warmen Februar 2024 hatte zuvor auch schon der Diplom-Meteorologe Dominik Jung berichtet. Der Monat sei mit einer mittleren Temperatur von aktuell 7,0 Grad der bislang wärmste Februar seit 1881, teilte der Geschäftsführer des Wetterdienstes Q.met diese Woche mit.

"Wäre dieser Februar ein März, dann wäre er der zweitwärmste März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen", hielt er fest. Selbst für einen März wäre dieser Februar laut Jung also noch viel zu warm.

Alle mittleren Temperaturen vom Februar seit 1881: Der Februar 2024 ist ganz rechts oben als roter Kreis zu finden.
Die mittleren Februar-Temperaturen seit 1881: 2024 ist ganz rechts oben als roter Kreis zu finden. (Quelle: mtwetter.de/DWD)

40 Wetterstationen bisher ganz ohne Februar-Frost

Laut DWD haben im Februar 2024 von insgesamt 468 deutschen Wetterstationen 40 noch keine Minustemperaturen gemessen: Dazu zählen Stationen in der Region um Stuttgart, im Odenwald, am Oberrhein, am Niederrhein und an der Nordsee.

Frühling im Ruhrgebiet: Vegetationsbeginn schon erreicht

In Essen-Bredeney beträgt das Monatsmittel aktuell sogar 7,9 Grad, das sind 5,4 Grad mehr als im Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990. DWD-Meteorologe Bauer sagt, Deutschland sei den sonst üblichen Temperaturen um mehrere Wochen voraus: Es herrsche im meteorologischen Winter praktisch bereits Frühling.

Dies macht auch eine weitere Kennziffer deutlich: die sogenannte Grünlandtemperatursumme. Sie zeigt den Vegetationsbeginn an und ist für Landwirte bedeutend, um den richtigen Termin für die erste Düngung feszustellen.

Ab einer Grünlandtemperatursumme von 200 gilt der Vegetationsbeginn als erreicht. In Düsseldorf war dieser Wert dieses Jahr bereits am 20. Februar überschritten, in Gevelsberg im südlichen Ruhrgebiet am 24. Februar. Der Frost in der vergangenen Nacht sei für Landwirtschaft und Pflanzenwelt im übrigen unproblematisch, sagte DWD-Meteorologe Bauer. "Das war ja bloß leichter Frost – wie man ihn sonst auch Ende März noch kennt."

Die Wettervorhersage: So mild geht es weiter

Die Vorhersage für die nächsten Tage: Bis Samstag werden laut DWD in Nordrhein-Westfalen Höchsttemperaturen von jeweils bis zu 14 Grad erreicht. Donnerstag zieht über der Nordwesthälfte starke Bewölkung auf, am Niederrhein fällt etwas Regen. Sonst überwiegend heiter bis wolkig und niederschlagsfrei.

Am Freitag wechselnd, teils stark bewölkt und bevorzugt in der Osthälfte noch etwas Regen oder Sprühregen möglich. Im Tagesverlauf Auflockerungen, zeitweise sonnig.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit dem DWD-Meteorologen Nico Bauer
  • Mail von Q.met-Geschäftsführer Dominik Jung
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