Gefährliche Glätte Blitzeis in NRW: Mann verunglückt wegen Glätte
Blitzeis in NRW: Bedingt durch die schwierigen Witterungsverhältnisse kam es am Freitag zu zahlreichen Unfällen. So sah es in den einzelnen Städten aus.
Auf teils spiegelglatten Straßen hat es in Nordrhein-Westfalen Dutzende Verkehrsunfälle mit vielen Verletzten gegeben. In ersten Bilanzen sprach die Polizei von Dutzenden Unfällen zwischen Donnerstagabend und Freitagmorgen.
Mehr als 70 Unfälle waren es im Kreis Recklinghausen, 43 im Kreis Coesfeld, 41 im Kreis Borken, gut 40 in Hamm, 38 in Münster. "Viele Straßen sind bereits gestreut. Dennoch besteht weiterhin Glättegefahr, gerade auf den Nebenstraßen und Gehwegen", sagte ein Polizeisprecher in Coesfeld am Freitagmorgen. Übermäßig lange Staus auf den Autobahnen gab es durch die Wetterverhältnisse aber zunächst nicht.
So ist die Lage in den größten NRW-Städten
Dortmund: Besonders dramatisch gestaltete sich die Lage am Freitagmorgen in der größten Ruhrgebietsstadt. Hier habe es eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Verkehrsunfällen im Vergleich zu Tagen ohne Glätte gegeben – auch, wenn nicht all diese Unfälle nur auf die Glätte zurückzuführen sind – wie ein Sprecher der Polizei t-online auf Nachfrage bestätigte.
Die meisten Unfälle führten zu Sachschäden, einige aber auch zu Verletzungen. Davon waren laut Aussage der Polizei vor allem Fußgänger und Radfahrer betroffen. In der Zeit von Donnerstag, 20 Uhr bis Freitag, 10 Uhr gab es demnach insgesamt 167 Verkehrsunfälle in Dortmund und Umgebung. Von diesen seien mindestens 104 auf die Glätte zurückzuführen. Zum Vergleich: In der vergangenen Woche hatte es im gleichen Zeitraum nur 24 Unfälle gegeben.
"Die hohe Steigerung in Kombination mit der Wetterlage lässt die Schlussfolgerung zu, dass die Witterung starken Einfluss auf das Verkehrsgeschehen hat", so ein Sprecher der Dortmunder Polizei. Auch am Mittag hält die angespannte Lage in der Ruhrgebietsstadt noch an und es komme immer wieder zu Einsätzen wegen Verkehrsunfällen, so die Polizei auf Nachfrage.
Essen/Mülheim: Ähnlich gestaltete sich die Lage in Essen und Mülheim. So gab es laut einem Polizeisprecher seit gestern Abend kurz vor 9 bis heute 10.30 Uhr im Stadtgebiet insgesamt 51 Unfälle, die auf Glätte zurückzuführen sind. 27 davon waren in Essen, 24 in Mülheim.
Düsseldorf: In der Landeshauptstadt blieb es am Freitagmorgen trotz des Blitzeises ruhig. So bestätigte ein Polizeisprecher t-online auf Nachfrage, dass es am Morgen nur fünf bis sechs glättebedingte Verkehrsunfälle gegeben habe.
Köln: Die Kölner Polizei spricht gegenüber t-online von einem "unauffälligen Verlauf" des Vormittags. Es habe keine Unfälle gegeben, die auf glatte Straßen zurückzuführen sind.
Radfahrer in Dortmund verstirbt nach Unfall
Bei den meisten Autounfällen blieb es bei Blechschäden. Dennoch zeigen die Bilanzen der einzelnen NRW-Städte ein zum Teil gesteigertes Unfallpotenzial aufgrund der Witterungsverhältnisse. In mehreren Regionen stürzten nach Angaben der Polizei Fahrrad- und Motorradfahrer. Zu einem besonders tragischen Fall kam es dabei ebenfalls in Dortmund, wo ein 55-jähriger Radfahrer nach einem Sturz auf der vereisten Speicherstraße im Dortmunder Hafen am Freitagmorgen zunächst reanimiert werden musste. Trotz der Reanimations-Maßnahmen verstarb der Dortmunder wenig später im Krankenhaus, wie die Polizei bestätigte.
In Dülmen im Norden des Ruhrgebiets schlitterten am Donnerstagabend auf einer Bundesstraße sechs Fahrzeuge ineinander – die Insassen wurden aber nur leicht verletzt. Als die Polizei vor Ort war, um den Unfall aufzunehmen, geriet ein weiterer Autofahrer ins Schlingern und prallte in den Streifenwagen. In Münster stürzte laut Polizei eine 20-jährige Fußgängerin, rutschte auf die Fahrbahn und wurde am Bein von einem Bus überrollt. In Dorsten und Greven schlitterten Fahrzeuge von der Straße.
- Material der Nachrichtenagentur dpa
- Telefonat mit der Polizei Essen am 12. Januar 2024
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