Schlägerei in Essen Gewalttätige Auseinandersetzung löst Polizeieinsatz aus
Zwei beschädigte Autos und ein Polizeieinsatz sind die vorläufige Bilanz eines Streits zweier Clans im Ruhrgebiet. Die Beamten ermitteln weiter.
In der Stadt Essen ist es am Sonntagabend zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen zwei Personengruppen gekommen. Die Polizei teilt unter Berufung auf Augenzeugen mit, dass auch Schlagwerkzeuge zum Einsatz gekommen seien.
Bei dem Vorfall im Stadtteil Steele am Grendplatz hätten die Beamten keine Beteiligten der Auseinandersetzung vorgefunden. Dafür hätten sie vor Ort zwei beschädigte Fahrzeuge entdeckt.
Über die Anzahl von Streitenden oder möglichen Verletzten machte die Polizei Essen auf Nachfrage von t-online keine Angaben. Noch während die Beamten sich einen Überblick über die Lage verschafften, habe sich eine größere Anzahl von Personen auf dem Grendplatz versammelt.
LKA-Lagebericht: 2022 mehr Clankriminalität als im Vorjahr
Die zuständigen Beamten im Bereich Clankriminalität ermitteln derzeit wegen gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung sowie wegen Landfriedensbruchs. Entsprechend wurden die Zeugen gebeten, sich mit Hinweisen an die Polizei zu wenden.
In den letzten Monaten gab es vermehrt Berichte über Clankriminalität im Ruhrgebiet. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul hat bereits ein hartes Durchgreifen gegen die Clankriminalität angekündigt. Reul betont regelmäßig, dass der Rechtsstaat konsequent gegen solche kriminellen Strukturen vorgehen müsse, um die Sicherheit in Deutschland zu gewährleisten.
Der Lagebericht des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamts für das Jahr 2022 geht von einem Anstieg der Clankriminalität aus. Demnach wurden für das Berichtsjahr insgesamt 6.573 Straftaten mit Clanbezug registriert. Das ist eine Steigerung um 20,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2021.
Essen sticht mit den meisten Straftaten hervor
30,9 Prozent der Straftaten von Clans sind sogenannte Rohheitsdelikte wie beispielsweise Raub, Bedrohung, Körperverletzung oder Freiheitsberaubung.
Bei der Gesamtbetrachtung der Städte in Nordrhein-Westfalen ist ein allgemeiner Anstieg der Anzahl der Straftaten zu verzeichnen. Essen sticht dabei im Lagebericht 2022 mit den meisten Straftaten (11,2 Prozent) sowie den meisten Tatverdächtigen (11,9 Prozent) gemessen am Gesamtvolumen hervor.
- essen.polizei.nrw: "Gewalttätige Auseinandersetzung am Grendplatz"
- Telefonat mit der Pressestelle der Polizei Essen
- polizei.nrw: "Clankriminalität Lagebild NRW 2022"
- polizei.nrw: "Lagebild Clankriminalität"