Nach Mordrohungen von Fans "Komme mit einem Messer": Konzert abgesagt
Am 28. Oktober sollte der umstrittene iranische Rapper Amir Tataloo in Oberhausen auftreten. Doch nun ist das Konzert geplatzt.
Schon im Vorfeld hatte es viel Kritik an dem für den 28. Oktober dieses Jahres geplanten Auftritt des iranischen Rappers Amir Tataloo in der Oberhausener Rudolf-Weber-Arena gegeben. Grund dafür waren unter anderem beleidigende und herabwürdigende Äußerungen des Musikers gegenüber Frauen sowie seine Nähe zum iranischen Mullah-Regime.
Mina Ahadi, iranische Frauenrechtsaktivistin und Gründerin des Zentralrats der Ex-Muslime, hatte gemeinsam mit weiteren Iranerinnen versucht, das Konzert mithilfe einer Petition an die Stadt Oberhausen zu verhindern – obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits 13.000 Tickets für das Event verkauft worden waren. Von Tataloos Anhängern war Ahadi danach sogar mit dem Tod bedroht worden, wie Recherchen von t-online zeigen. Lesen Sie hier mehr zu diesem Thema.
Umstrittenes Konzert aus Kalender der Arena verschwunden
Dennoch hatte die Stadt der Forderung eine Absage erteilt. Man sei gegen "Gewalt und ihre Verherrlichung" genauso wie "gegen Frauenfeindlichkeit oder die Verunglimpfung von Opfern von Gewalt", schrieb die Stadt als Antwort auf die Petition. Aufgrund der Rechtsstaatlichkeit könne man den Auftritt einer Privatperson jedoch nicht verbieten, solange kein "juristisch belastbarer Grund" vorliege. Das gelte auch für den Auftritt Tataloos.
Nun findet das Konzert aber trotzdem nicht statt – zumindest vorerst. Wie auf der Website der Rudolf-Weber-Arena zu sehen ist, ist der geplante Auftritt mittlerweile aus dem Veranstaltungskalender verschwunden. Auf Nachfrage von t-online bestätigte die Arena, dass das Konzert zu besagtem Termin nicht stattfinden wird. Zu den Gründen wollte man sich in diesem Zusammenhang allerdings nicht äußern. Ob das Konzert also zu einem anderen Zeitpunkt nachgeholt wird und was mit bereits gekauften Karten passiert, ist derzeit noch offen. In den kommenden Tagen wolle man eine E-Mail mit weiteren Informationen an die Ticketkäufer versenden, so der Mitarbeiter der Arena.
Nach t-online-Informationen stecken Einreiseprobleme hinter der plötzlichen Absage der Veranstaltung. Tataloo, der auf Instagram gesperrt ist und daher nur die Videoplattform YouTube für die Kommunikation mit seinen Fans nutzt, soll demnach zuletzt mehrfach auf Persisch über Visaprobleme gesprochen haben. Außerdem soll der Veranstalter aber auch die Halle falsch gebucht haben.
Tataloo, der sich aktuell in der Türkei aufhalten soll, hatte bereits zuvor behauptet, der Konzerttermin müsse aus nicht näher erläuterten Gründen verschoben werden. Vom Management des umstrittenen Künstlers gibt es bisher keine Aussage zur Sachlage.
- Website der Rudolf-Weber-Arena
- Telefonat mit einem Verwaltungsmitarbeiter der Rudolf-Weber-Arena am 19.10.2023
- Eigene Recherche