Koloss liegt in Mülheim Nord-Stream-Turbine von Russland immer noch nicht abgeholt
Bundeskanzler Olaf Scholz überzeugte sich vergangenen Sommer persönlich vom Zustand der Turbine. Abgeholt wurde sie bis heute nicht.
Die Turbine, über deren Verbleib die Bundesregierung im vergangenen Jahr mit Russland gestritten hat, befindet sich immer noch auf dem Gelände von Siemens Energy in Mülheim. Sie wurde bis heute nicht vom russischen Auftraggeber abgeholt, wie mehrere Medien berichteten. Eine Sprecherin von Siemens-Energy bestätigte t-online die Lagerung am Dienstag.
Im Juni 2022 hatte Russland die Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 gedrosselt. Der Energiekonzern Gazprom begründete dies damals mit einer sanktionsbedingt fehlenden Turbine. Nach Angaben des russischen Energiekonzerns Gazprom ist diese wichtig, um den nötigen Druck zum Durchpumpen des Gases aufzubauen.
Lagerort der Turbine war lange Staatsgeheimnis
Die Turbine wurde also zu Reparaturarbeiten nach Kanada geschickt. Kanada lieferte sie anschließend nach Deutschland. Lange wurde der Öffentlichkeit verschwiegen, wo sich die Turbine in Deutschland befindet – Staatsgeheimnis.
Anfang August des vergangenen Jahres ließ die Bundesregierung dann mitteilen, dass die Turbine am Mülheimer Standort des Energietechnikkonzerns gelagert wird – der Bundeskanzler höchstpersönlich reiste 2022 in die Ruhrgebietsstadt, um der Welt zu zeigen: "Die Turbine ist da, es kann geliefert werden."
- Auskunft der Pressestelle Siemens Energy Germany
- Bild.de: Nord-Stream-Turbine noch immer in Mülheim
- Stern.de: Was wurde aus der Gas-Turbine, mit der sich Olaf Scholz vor einem Jahr demonstrativ zeigte?