Katastrophenschutz Probealarm in NRW: Handys schrillten um 11 Uhr
Das Land testete am Donnerstag das Zusammenspiel der verschiedenen Warnmittel für den Katastrophenfall. Auch Handys schrillten zur Probe.
Beim landesweiten Probealarm an diesem Donnerstag in Nordrhein-Westfalen testet das Land das Zusammenspiel der verschiedenen Warnmittel für den Katastrophenfall.
Erstmals löste das Land zentral das Warnsystem "Cell Broadcast" aus. Dadurch werden Warnungen automatisch auf Handys innerhalb bestimmter Funkzellen geschickt. Die Technik dahinter verantwortet der Bund, der Cell Broadcast bereits beim bundesweiten Warntag im vergangenen Dezember getestet hatte. Um die Warnung erhalten zu können, müssen bestimmte Einstellungen im Handy vorgenommen sein. Außerdem neu sind Warnhinweise auf mehr als 1.100 digitalen Stadtinformationstafeln.
6.000 Sirenen im Einsatz
Der landesweite Warntag ist 2018 eingeführt worden. In Nordrhein-Westfalen sind zurzeit rund 6.000 Sirenen im Einsatz. Seit Mitte 2021 sind mehr als 700 neue hinzugekommen. Um die Bevölkerung besser warnen zu können, soll das Sirenennetz weiter ausgebaut werden. Dafür stellt das Land in diesem Jahr zehn Millionen Euro zur Verfügung.
Vodafone hat die neue Cell-Broadcast-Technik inzwischen in allen seinen 5.020 Mobilfunkstationen eingebaut. Das Unternehmen rief die Nutzer dazu auf, die neueste Version der Betriebssysteme zu installieren, damit die Technik funktioniert. Die Menschen in NRW sollen auf ihren Handys nicht nur einen Alarmton, sondern auch eine Textnachricht erhalten.
Technologie wurde in Münster bei Ernstfall bereits eingesetzt
Die neue Technologie wurde in NRW im Ernstfall erstmals vor wenigen Tagen eingesetzt: Am 28. Februar hatte die Feuerwehr-Leitstelle in Münster die Bevölkerung im Stadtteil Coerde vor einem Großbrand gewarnt.
Je nach Warnstufe geben die Geräte sogar trotz Lautlos-Modus einen Warnton aus – etwa bei einer Warnung vor Hochwasser oder Erdbeben. Die Einführung von Cell Broadcast war nach der Hochwasser-Katastrophe im Juli 2021 beschlossen worden.
- Nachrichtenagentur dpa