Erfurt Viele Absagen: Welche Weihnachtsmärkte finden statt?
Trotz stetig steigender Inzidenzen sind einige Weihnachtsmärkte in Thüringen geplant - mit unterschiedlichen Corona-Regelungen. Ein Überblick zeigt, wo Weihnachtsmärkte unter welchen Auflagen stattfinden und wo sie bereits abgesagt wurden.
Erfurt: Der Erfurter Weihnachtsmarkt ist der größte im Land. Vor der Pandemie hat er Zehntausende Besucher, nicht nur aus dem Freistaat, angelockt. Er soll wie geplant von Mittwoch bis zum 22. Dezember mit 2G-Regeln stattfinden - allerdings in einer ungewöhnlichen Form. Als Reaktion auf die Vorgaben des Landes soll der große Markt vor der Kulisse des Doms in drei abgetrennte Teilmärkte untergliedert werden, auf denen sich wie vorgeschrieben jeweils nur 2000 Besucher gleichzeitig aufhalten dürften. Geimpfte oder Genesene (2G) sollen so weiterhin ein Heißgetränk am Weihnachtsmarktstand schlürfen können.
Ausnahmen gibt es in Erfurt wie anderswo für Kinder und Jugendliche. Sie können auch etwa mit einem tagesaktuellen Antigen-Schnelltest oder einem Nachweis über die Teilnahme an regelmäßigen Testungen an Schulen auf den Weihnachtsmarkt.
Eisenach: Auch der Weihnachtsmarkt in der Eisenacher Innenstadt soll ab Montag unter Beachtung der 2G-Regeln stattfinden. "Wir haben einen Kompromiss gefunden, der den Menschen aus Eisenach und der Region zugute kommt", erklärte Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke). Der Marktplatz werde eingezäunt und mit getrennten Zu- und Abgängen ausgestattet. Er öffnet bis zum 21. Dezember.
Entgegen vorheriger Planung gilt während des gesamten Besuchs des Weihnachtsmarkts Maskenpflicht. Der Mindestabstand soll eingehalten werden. Das Essen und Trinken von Leckereien, Glühwein und deftigen Speisen ist nur vor den Verkaufsständen erlaubt. Auf ein Bühnenprogramm wird pandemiebedingt gänzlich verzichtet. Diese Maßnahmen gelten vorläufig bis zum Erlass der neuen Landesverordnung, die für kommenden Mittwoch angekündigt ist.
Nordhausen: Der Weihnachtsmarkt ist nach Angaben eines Sprechers der Stadt angesichts der Zuspitzung der Corona-Situation abgesagt. "Wenn man mit einem gesunden Menschenverstand auf die Zahlen schaut, kann man das nicht verantworten", sagte der Sprecher.
Meiningen: Nach Angaben eines Sprechers der Stadt Meiningen ist der Weihnachtsmarkt derzeit geplant. Es werde aber noch eine Branchenempfehlung für öffentliche Veranstaltungen abgewartet. Erst dann erfolge eine Einigung über die Durchführbarkeit.
Schmalkalden: Der mittelalterliche Weihnachtsmarkt am Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden ist abgesagt, wie die Stadt mitteilte.
Wartburg: Der historische Weihnachtsmarkt auf der Wartburg wurde wegen steigender Corona-Zahlen abgesagt. Nach Angaben der Wartburg-Stiftung in Eisenach lässt sich angesichts der Regelungen und Einschränkungen der Weihnachtsmarkt mit Tausenden Gästen aus Thüringen und ganz Deutschland nicht in gewohnt stimmungsvoller Weise umsetzen.
Jena: Angesichts der Zuspitzung der Corona-Lage und der damit drohenden Überlastung der Intensivstationen fällt der Jenaer Weihnachtsmarkt aus. Die Stadtverwaltung Jena teilte mit, dass das stimmungsvolle Miteinander auf dem Markt unter Infektionsschutzmaßnahmen wie etwa 2G-Regeln kaum möglich sei.
Altenburg: In Altenburg fällt der Weihnachtsmarkt ebenfalls aus. Oberbürgermeister André Neumann (CDU) sei zu dem Schluss gekommen, dass ein Weihnachtsmarkt angesichts der hohen Infektionszahlen nicht zu verantworten sei, teilte die Stadtverwaltung Altenburg mit. Ein weihnachtliches Ambiente in der Innenstadt solle es dennoch geben.
Der Weihnachtsmann werde beispielsweise ab dem ersten Advent täglich in der Innenstadt unterwegs sein, hieß es von der Stadtverwaltung. Zudem werde es einige kulturelle Veranstaltungen geben wie etwa Weihnachtskonzerte, die von der Musikschule veranstaltet werden. Diese finden am vierten und am zwölften Dezember in der Altenburger Brüderkirche und Schmöllner Stadtkirche St. Nicolai unter 3G-Plus-Regeln statt. Die 3G-Plus-Regelung sieht vor, dass nur Geimpfte, Genese oder PCR-getestete Menschen die Veranstaltung besuchen dürfen.
Gotha: Ab Montag bis zum 30. Dezember können geimpfte und genesene Besucher und Besucherinnen des Weihnachtsmarktes in der Gothaer Innenstadt auf Glühwein und Weihnachtsgebäck setzen. Der Neumarkt, auf welchem der Markt stattfinden soll, wird eingezäunt und mit nur für Besucher und Besucherinnen mit einem 2G-Nachweis zu bewundern sein. In der größten frühbarocken Schlossanlage Deutschlands, dem Schloss Friedenstein, werde aber kein Weihnachtsmarkt stattfinden. Auch vom Anstich des schon zur Tradition gewordenen Glühweinfasses wird in diesem Jahr abgesehen.
Hildburghausen: Der Gänselieschen-Glühweinmarkt in Hildburghausen fällt aus.
Saalfeld: Der Saalfelder Stadtrat habe sowohl den Weihnachtsmarkt als auch den verkaufsoffenen Sonntag Ende November abgesagt, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Der Grund sei vor allem der Beschluss der Thüringer Kabinetts, der vorsieht, auch Veranstaltungen unter freien Himmel mit 2G durchzuführen. Das sei nur durch eine Umzäunung und den Einsatz eines Security-Dienstes zu bewerkstelligen. Nach Angaben der Stadtverwaltung würden dadurch Mehrkosten von 10.000 bis 15.000 Euro entstehen.
Bad Frankenhausen: Nach "sehr vielen" Absagen von Händlerinnen und Händlern der Weihnachtsmarkthütten aufgrund der neuen 2G-Regeln wird es auch in Bad Frankenhausen keinen Weihnachtsmarkt geben, sagte Bürgermeister Matthias Strejc. "Nur mit drei oder vier Ständen" brauche man diesen nicht zu machen. Ebenso ist es in Bad Salzungen.