Großaufgebot der Polizei 100 "Corona-Rebellen" demonstrieren in Düsseldorf

Bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen war die Polizei mit einem Großaufgebot vor Ort. Unter den 100 Teilnehmern waren auch Mitglieder berüchtigter Gruppierungen.
Aus Protest gegen Corona-Maßnahmen sind in Düsseldorf Kritiker auf die Straße gegangen. Nach Polizeiangaben waren es rund 100 Teilnehmer, die am Samstagnachmittag zu der Veranstaltung der selbst ernannten "Corona-Rebellen" auf einen großen Platz am Rhein kamen. Angemeldet waren 300.
Die Demonstranten werteten die staatlichen Corona-Maßnahmen als unrechtmäßige "Drangsalierungen". "Frieden, Freiheit, keine Diktatur", skandierten die Demonstranten. Auf Plakaten standen Slogans wie "Schluss mit Panik" oder "Gewissen erwache". Durch die Einschränkungen würden Existenzen zerstört, sagte Veranstalter Bernd Bruns. Man setze sich zur Wehr gegen "Corona-Faschismus".
"Geprägt von wirren Verschwörungstheorien von rechten Gruppierungen"
Unter den Demonstranten waren auch Vertreter der berüchtigten Gruppierung "Hooligans gegen Salafisten" (Hogesa), etwa deren Mitbegründer Dominik Roeseler. Die Polizei war mit einem starken Aufgebot vor Ort. Nach ihren Angaben gab es zunächst keine besonderen Vorkommnissen. Das Ordnungsamt monierte Mängel bei der Mundschutz- und Abstandspflicht und verhängte Bußgeldbescheide. Darüber regten sich einige Demonstranten lautstark auf.
Unweit von der Protestkundgebung kamen Gegendemonstranten zusammen, nach Angaben des Bündnisses "Düsseldorf stellt sich quer" waren es ebenfalls etwa 100. Sie warfen den Anti-Corona-Maßnahmen-Demonstranten vor, unsachlich zu argumentieren und aus einer extremen politischen Ecke zu kommen. "Es gibt Menschen, die wirtschaftlich stark von Corona-Maßnahmen betroffen sind - ihre Anliegen sind berechtigt, bei den staatlichen Unterstützungsmaßnahmen gibt es sicherlich Nachbesserungsbedarf", sagte Bündnissprecher Christian Jäger. "Aber die Proteste in Düsseldorf sind geprägt von wirren Verschwörungstheorien von rechten Gruppierungen."
- Nachrichtenagentur dpa