"Armin Merkel" und "Querdenkmal" Mottowagen rollen am Rosenmontag durch Düsseldorf

Trotz des Lockdowns hat es in Düsseldorf einen Rosenmontagszug in abgespeckter Form gegeben. Karnevalswagenbauer Tilly ließ acht Motive über die Straßen rollen – und die hatten es in sich.
Corona, "Querdenker" und Angela Merkel: Die Düsseldorfer Karnevalisten haben am Rosenmontag acht ihrer berühmten Mottwagen auf die Straße geschickt. Pandemiebedingt sollten die überlebensgroßen Karikaturen nicht als Zug, sondern getrennt voneinander durch die Stadt rollen. Die Route blieb streng geheim, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Dies sei eine Absprache mit Stadt und Polizei, so die Karnevalisten.
Wagenbauer Jacques Tilly präsentierte bei der Abfahrt unter anderem eine Corona-Figur, die den "Karnevals-Virus" klein macht, sowie Ex-US-Präsident Donald Trump am Spieß über Feuer. Einem "Querdenker" flog auf einem Denkmal das Hirn aus dem Kopf, eine Figur zeigte Armin Laschet (CDU) als Angela Merkel. Provokant: Ein Priester, der die Eichel eines männlichen Glieds als Hut trägt. Tilly nannte das Werk am Montag seinen "Lieblingswagen".
"Kleines Zeichen, dass wir noch am Leben sind"
Künstler Tilly hatte nach Angaben des Comitee Carneval (CC) drei Wochen heimlich an den Wagen gearbeitet. Der Deutschen Presse-Agentur hatte Tilly am Montagvormittag zu den Wagen gesagt: "Es ist ein kleines Zeichen, dass wir noch am Leben sind."
Als letzten Wagen hatte Tilly nach eigenen Worten den Wagen mit Donald Trump gebaut – "wir wollten abwarten, wie das Impeachment-Verfahren ausgeht".
Um einen Blick auf die Motto-Wagen zu erhaschen, hatten sich am Mittag einige verkleidete Karnevalisten vor der Einfahrt zur Wagenbauhalle postiert. Im strömenden Regen riefen sie den Wagen "Helau" zu.
Im Gegensatz zu einem "normalen" Rosenmontagszug wurden die Pappmaché-Figuren nicht im Schritttempo von Traktoren gezogen, sondern von Transportern. Die Fahrt durch die Stadt sollte entsprechend flott im normalen Verkehrstempo ablaufen.
- Nachrichtenagentur dpa