Mehr Lohn, mehr Urlaub Streik: Verzögerungen bei Brief- und Paketzustellungen

Vor der entscheidenden dritten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post wird am Dienstag wieder gestreikt. Es kommt zu Verzögerungen bei der Zustellung.
Die Gewerkschaft Verdi ruft vor der voraussichtlich entscheidenden dritten Gesprächsrunde im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post zu neuen Warnstreiks auf. Auch in Briefzentren Düsseldorfs soll am heutigen Dienstag (4. Februar) ganztägig die Arbeit niedergelegt werden, ebenso an den Standorten Köln, Bonn, Mönchengladbach, Essen, Hagen, Herford, Münster, Dortmund, Siegen und Duisburg.
Wie Verdi am Morgen mitteilte, werde es flächendeckend zu Verzögerungen bei der Zustellung kommen, vor Ort seien keine Aktionen geplant. "Die Botschaft ist klar: Wir meinen es ernst, und wir sind bereit, für unsere Forderungen zu kämpfen", sagt Verdi-Verhandlungsleiterin Andrea Kocsis.
Streik bei der Deutschen Post: Auch Pakete bleiben liegen
Verdi hatte in der Tarifrunde bereits zu mehreren Warnstreikwellen aufgerufen, weshalb sich die Zustellung von Millionen von Briefen verzögerte – auch Pakete blieben vorübergehend liegen. Der Konzern befördert an normalen Werktagen allein mehr als 40 Millionen Briefe.
Verdi fordert sieben Prozent mehr Lohn für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten des Bonner Konzerns. Zudem will die Gewerkschaft mit Hinweis auf eine steigende Arbeitsbelastung drei Tage mehr Urlaub durchsetzen. Verdi-Mitglieder sollen einen zusätzlichen Tag erhalten. Die Post klagt über zu hohe Kosten im deutschen Brief- und Paketgeschäft und pocht auf "wirtschaftlich vertretbare Lohnsteigerungen". Sie hatte angekündigt, in der dritten Gesprächsrunde ein Angebot auf den Tisch zu legen.
Tarifgespräche sollen am 12. Februar weitergehen
Thomas Großstück, Landesfachbereichsleiter Postdienste, Speditionen und Logistik NRW, sagt: "Statt darauf zu beharren, dass die Forderungen nicht finanzierbar sind, sollten die Arbeitgeber lieber genau zuhören. Die Beschäftigten wissen am besten, wie man die Arbeit entlastender und damit auch attraktiver gestalten kann und was faire Bezahlung bedeutet."
Die Tarifgespräche sollen ab 12. Februar für zwei Tage fortgesetzt werden.
- Mitteilung von Verdi vom 4. Februar 2025 (per E-Mail)
- Mit Material von rtr