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Düsseldorf: Tödlicher Messerangriff auf junge Ukrainer – lange Haftstrafen


Gemeinschaftlicher Mord
Urteil nach tödlichem Messerangriff auf Ukrainer

Von afp
Aktualisiert am 02.12.2024 - 16:50 UhrLesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:241202-935-353653Vergrößern des Bildes
Das Gericht in Essen (Archivbild): Das Gericht verhängte lange Haftstrafen. (Quelle: Christoph Reichwein/dpa)

Rund neun Monate nach dem tödlichen Messerangriff auf zwei junge Ukrainer aus Düsseldorf sind vier Jugendliche zu mehrjährigen Jugendstrafen verurteilt worden.

Rund neun Monate nach dem tödlichen Messerangriff auf zwei junge Ukrainer in Oberhausen sind vier Jugendliche vom Landgericht Essen zu mehrjährigen Jugendstrafen verurteilt worden. Die Angeklagten wurden unter anderem des gemeinschaftlichen Mordes schuldig gesprochen, wie das Gericht mitteilte. Zwei von ihnen sollen zehn Jahre ins Gefängnis, die beiden anderen jeweils achteinhalb Jahre. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die beiden 17 und 18 Jahre alten Todesopfer waren ukrainische Nationalbasketballspieler, die 2023 nach Deutschland geflohen waren und in Düsseldorf lebten und hier bei den ART Giants spielten. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die zum Prozessauftakt zwischen 14 und 16 Jahre alten Angeklagten die beiden Ukrainer heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen töteten.

Ein fremdenfeindliches Motiv stellte das Gericht nicht fest. Es habe sich um eine "völlig anlasslose Tat" gehandelt. Die Jugendlichen hätten "in dem Bewusstsein" gehandelt, "keinen Grund für die Tötung eines Menschen zu brauchen", teilte das Gericht mit.

Die Eltern eines der Opfer verfolgten den Prozess fast komplett. Sie waren für die Verhandlungstage in Essen extra aus der Ukraine angereist, wo sie inzwischen wieder leben. Die Angeklagten hatten sich zwar bei ihnen entschuldigt. "Für die Eltern ist es allerdings schwer, damit umzugehen", sagte ihre Anwältin Alice Scaglione nach Prozessende. "Ihre Kinder werden nie wiederkommen."

Tote Ukrainer: Große Anteilnahme in Düsseldorf

Demnach trafen die Angeklagten im Februar in einem Bus Richtung Oberhausener Hauptbahnhof auf die Ukrainer. Die Angeklagten entschlossen sich während der Busfahrt, die beiden nach dem Aussteigen anzugreifen.

Der plötzliche Angriff geschah laut Gericht beim Verlassen des Busses am Hauptbahnhof. Sie umzingelten die beiden Ukrainer und schlugen auf sie ein, teils mit einem Schlagstock. Ein Angeklagter stach dann mit einem Messer auf die jungen Ukrainer ein und fügte ihnen tödliche Stichverletzungen in Bauch und Brust zu.

Der 17-jährige Ukrainer war bereits kurz nach der Tat an einer Stichverletzung gestorben. Der 18-Jährige starb wenige Tage später in einem Krankenhaus an seinen Verletzungen. Die Anteilnahme war nach dem Vorfall in ganz Düsseldorf groß.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
  • Mit Material der dpa
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