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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Analyse der Umwelthilfe So schneidet Düsseldorf beim großen Hitze-Check ab
Die Deutsche Umwelthilfe hat Städte im "Hitze-Check" bewertet. Hürth schneidet in NRW am schlechtesten ab, auch Köln kommt nicht gut weg. Düsseldorf macht sich besser.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat erstmals einen "Hitze-Check" für deutsche Städte durchgeführt. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass viele Städte ihre Einwohner nicht ausreichend vor hohen Temperaturen schützen. Vor allem in dicht bebauten Gebieten, wo wenig Grünflächen zur Kühlung beitragen können, seien die Menschen den Auswirkungen der Klimakrise besonders ausgesetzt.
Für den Bericht analysierte die DUH insgesamt 190 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern hinsichtlich ihrer Flächenversiegelung und Grünausstattung. Die Daten dazu lieferte die "Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH".
Das Ergebnis: Besonders schlecht schneiden die Städte Ludwigshafen, Heilbronn, Regensburg, Worms, Mainz, Ludwigsburg und Ingolstadt ab – sie sind besonders stark versiegelt und haben sehr wenig sogenanntes Grünvolumen. Unter den Städten mit "Grüner Karte", also vergleichsweise wenig Versiegelung und hohem Grünvolumen, schneiden Detmold, Ratingen, Potsdam und Jena am besten ab.
Knapp die Grüne Karte bekommen
Und was ist mit Düsseldorf? Die NRW-Landeshauptstadt bekommt von der DUH noch soeben die Grüne Karte, schrammt knapp an der Bewertung mit der Gelben Karte vorbei. Im Hitze-Check kommt Düsseldorf auf eine Flächenversiegelung von 44,55 Prozent und auf ein Grünvolumen von 3,12. Die Grünvolumenzahl ist ein Maß für das Vorhandensein dreidimensionaler Vegetationskörper (Bäume, Blühstreifen) auf einer Flächeneinheit (pro Quadratmeter).
In Nordrhein-Westfalen bekamen Hürth, Frechen und Langenfeld die Rote Karte, Köln kommt in dieser nicht ruhmreichen Tabelle auf Platz fünf. Die Bewertung aller Städte aus NRW finden Sie hier.
Umwelthilfe mit klarer Forderung
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, sagt: "Wir fordern von der Bundesregierung ein rechtlich verbindliches Ziel, die Flächenversiegelung in Deutschland bis spätestens 2035 zu stoppen. In Zeiten der Klimakrise brauchen unsere Städte unversiegelte Böden zur Versickerung von Wasser und Grünflächen zur Kühlung."
Die DUH warnt eindringlich vor den Folgen der zunehmenden Betonierung. Metz sagt: "Statt zu lebenswerten Orten der Erholung entwickeln sich unsere Städte in Hitze-Höllen." Außer dem Stopp der Flächenversiegelung fordert die Organisation auch bundesweite Standards für die Begrünung von Schulhöfen und verbindliche Grünanteile auf kommunaler Ebene. Aktuell werden in Deutschland täglich mehr als 50 Hektar Fläche versiegelt – pro Jahr entspricht dies einer Fläche der Stadt Hannover.