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Düsseldorf: Autobande soll 37 Millionen Euro Steuern hinterzogen haben


Prozess gegen Autohändler
Bande soll 37 Millionen Euro Steuern hinterzogen haben

Von dpa
Aktualisiert am 20.06.2024Lesedauer: 2 Min.
GerichtVergrößern des BildesAkten liegen vor einem Prozess in einem Landgericht auf dem Tisch (Symbolbild): Mehrere Autohändler müssen sich vor Gericht verantworten. (Quelle: Swen Pförtner/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Autohändler sollen sich als Bande zusammengetan und mit Scheinfirmen und Briefkastenadressen systematisch Steuern hinterzogen haben. Nun sitzen sie auf der Anklagebank.

Mehrere Autohändler sollen mit Briefkasten- und Scheinfirmen mehr als 37 Millionen Euro Steuern hinterzogen haben. Seit Donnerstag müssen sich in Düsseldorf fünf Angeklagte vor dem Landgericht verantworten. Der Prozess fußt auf einer 200 Seiten starken Anklage der Europäischen Staatsanwaltschaft. Den vier Männern aus Neuss, Krefeld, Erkrath und Haan sowie einer Frau aus Italien wird bandenmäßige Steuerhinterziehung in großem Stil vorgeworfen.

Laut Anklage sollen die Beschuldigten die Regelung der Differenzbesteuerung im Umsatzsteuergesetz ausgenutzt haben. Bei der Differenzbesteuerung wird nicht der komplette Umsatz versteuert, sondern nur die Differenz zwischen dem Einkaufs- und Verkaufspreis.

Angeklagte äußern sich nicht zum Tatvorwurf

Das sollen sich die Angeklagten zunutze gemacht und Autos zum Schein über extra gegründete ungarische und italienische Firmen ins Ausland verkauft haben, obwohl die Abnehmer vielfach Autohändler in Deutschland waren. Ein Teil der Fahrzeuge sei aber auch nach Portugal gegangen, sagte Staatsanwalt Jost Horlitz.

Beim Prozessauftakt bestätigten die Angeklagten im Alter von 36 bis 51 Jahren lediglich ihre Personalien und äußerten sich zum Tatvorwurf nicht. Wie es aus dem Prozessumfeld hieß, sollen die Angeklagten die Vorwürfe im Ermittlungsverfahren zum Teil bereits eingeräumt haben.

In den Fokus der Ermittler waren die Autohändler Anfang 2021 nach einem Hinweis der italienischen Steuerbehörde geraten. Daraufhin leitete die Steuerfahndungsstelle Münster eine Untersuchung ein, die dann von den europäischen Staatsanwälten in Köln übernommen wurde.

Handel mit mehr als 10.000 Autos

Unter dem Operationsnamen "Huracán", benannt nach einem Lamborghini-Modell, wurde mehr als zwei Jahre lang wegen des Steuerbetrugs beim internationalen Handel mit mehr als 10.000 Autos ermittelt.

Am 14. Juni 2023 machten die Fahnder dem Treiben ein Ende. Bei Razzien in sieben Ländern, darunter in Deutschland, Italien, Spanien und Ungarn, wurden zahlreiche Autos und Immobilien beschlagnahmt. Mehr als 2.000 Einsatzkräfte von Zoll und Polizei waren laut Hauptzollamt Essen im Einsatz. Wie die Staatsanwälte bestätigten, laufen noch weitere Verfahren gegen insgesamt mehr als 60 Beschuldigte. Für den Prozess sind bisher bis Ende August zehn Verhandlungstage angesetzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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