Zwischen Düsseldorf und Essen Bahn stellt Felsbruch fest – Linie S6 fällt für Monate aus
Schlechte Nachrichten für Nutzer der Linie S6 zwischen Düsseldorf und Essen: Ein Felsbruch hat die Schäden an der Strecke verursacht. Doch es gibt auch eine gute News.
Die Probleme an der Bahnstrecke der Linie S6 zwischen Düsseldorf und Essen sind massiver als erwartet. Nach den schweren und langanhaltenden Regenfällen in den vergangenen Wochen und Monaten habe ein Felsbruch bei Ratingen-Hösel die schweren Schäden an der Schieneninfrastruktur verursacht. Das hätten die ersten geologischen Untersuchungen gezeigt, wie die Deutsche Bahn (DB) am Mittwoch mitteilte.
Im Januar musste die DB den betroffenen Streckenabschnitt für den Zugverkehr sperren, nachdem erste Reparaturmaßnahmen wegen sogenannter "schlechter Gleislage" keinen nachhaltigen Erfolg gezeigt hatten. Jetzt erklärt die Bahn die Schäden: "In den tieferen Felsschichten haben sich große Felsplatten gelöst. Durch den Felsbruch hat sich dann langsam der Untergrund unter den Schienen bewegt und sie nach oben gedrückt."
25 Meter tiefe Bohrlöcher
Experten und Geologen der DB und der beauftragten Firmen untersuchen jetzt den Hang und den Untergrund. Mit tiefen Bohrungen ermitteln die Geologen, wie Gesteinsschichten verlaufen, ob es weitere Risse gibt und wie insgesamt die Beschaffenheit des Untergrundes ist. Dazu führen sie Kameras in die bis zu 25 Meter tiefen Bohrlöcher ein, um den Schichtverlauf zu erfassen. Mit Kernbohrungen werden die Gesteinsschichten zudem für weitere Analysen an die Oberfläche geholt.
Die Bodenbewegungen im Untergrund sind oberirdisch kaum erkennbar. Sie haben jedoch laut DB langsam das Gleis um bis zu 30 Zentimeter angehoben. Die enormen Kräfte haben zudem die Gleise verbogen, die Tiefentwässerung zerstört, sowie einen Oberleitungsmast, Teile der Oberleitung, zahlreiche Signal- und Kommunikationskabel und die Weichen vor dem Höseler Tunnel beschädigt.
Zusätzlich zu den Bohrungen sondieren die Experten den Hang neben dem Felsbruch. Ergebnisse der Gutachter sollen voraussichtlich Mitte März vorliegen. Erst dann kann die DB auch die Planungen vertiefen und festlegen, in welchem Umfang Sanierung und Sicherung der Strecke durchgeführt werden müssen – und wie lange die Baumaßnahmen dauern. Schlecht für Pendler: Schon jetzt zeichnen sich umfangreiche Reparatur- und Sicherungsmaßnahmen ab, die durch die Lage in einem Naturschutzgebiet zusätzlich erschwert werden. Heißt: Die Arbeiten werden noch Monate, vermutlich bis in den Spätsommer und Herbst, dauern.
Station Ratingen-Ost wird wieder bedient
Um die Erschwernisse für die Fahrgäste aus Düsseldorf und Ratingen zu verringern, wird die DB jedoch ab Montag, 4. März, bis auf Weiteres die für Pendler wichtige Bahnstation Ratingen-Ost von montags bis freitags in der Zeit von 4.30 bis 20 Uhr wieder bedienen. Hierfür muss ein zusätzliches Stellwerk mit zusätzlichem Personal besetzt werden. Ab Ratingen-Ost steht ein Schienenersatzverkehr bis Kettwig bereit und ab Kettwig ist ein Pendelverkehr bis zum Essener Hauptbahnhof eingerichtet.
Während der übrigen Zeit gilt weiterhin folgendes Ersatzkonzept: Die S-Bahnen aus Richtung Köln enden und beginnen in Düsseldorf-Rath Mitte. Die Züge der Linie S6 fallen zwischen Düsseldorf-Rath Mitte und Kettwig aus. Ein Ersatzverkehr mit Bussen (SEV) ist zwischen Düsseldorf-Unterrath / Düsseldorf-Rath Mitte und Kettwig eingerichtet. In Düsseldorf-Unterrath besteht Anschluss von/zu den Zügen der Linien S1 und S11. Zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Essen Hauptbahnhof stehen auch weiterhin die Züge der Linien RE1 (RRX), RE6 (RRX) und die S1 zur Verfügung.
- Mitteilung der Deutschen Bahn vom 21. Februar 2024