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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach rechtem Geheimtreffen Ehepaar Mörig verschwindet von Spenderliste der Düsseldorfer Bürgerstiftung
Gernot Mörig soll das Geheimtreffen mit Rechtsextremen zur "Remigration" organisiert haben. Nun hat die Düsseldorfer Bürgerstiftung ihn von der Spenderliste entfernt.
Der Organisator des Geheimtreffens zur "Remigration", Gernot Mörig, ist still und heimlich von der Spenderliste der Bürgerstiftung in Düsseldorf verschwunden. Die Bürgerstiftung Düsseldorf ist eine Organisation, die sich für das Gemeinwohl Düsseldorfs einsetzt.
Nachdem das Recherchenetzwerk Correctiv das geheime Treffen von AfD-Politikern, Neonazis und Unternehmern aufdeckte, werden der pensionierte Düsseldorfer Zahnarzt und seine Ehefrau Astrid Mörig nicht mehr auf der öffentlichen Spenderliste aufgeführt. Bis zum 10. Januar bedankte sich die Stiftung öffentlich bei Gernot und Astrid Mörig für ihre Spenden.
Seit rund zehn Jahren gebe es keinerlei Kontakte mehr zum Ehepaar. Mörig sei mit seiner Ehefrau bis 2007 in der Bürgerstiftung aktiv und hier auch mit mehreren "kleineren Projekten" vertraut gewesen, teilte die Stiftung auf t-online-Anfrage mit. In welcher Höhe sie von den Spenden des rechten Ehepaares profitierten, ließ die Stiftung unbeantwortet. Die Rheinische Post berichtete von Spenden "in eher geringem Umfang".
Gernot Mörig: Seit Jahrzehnten in rechtsextremen Kreisen
Gernot Mörig ist seit Jahrzehnten im extrem rechten Umfeld unterwegs. Laut Correctiv amtierte er in den 1970er-Jahren als Bundesführer des rechtsextremen Verbandes "Bundes Heimattreuer Jugend". Töchter und Söhne der Familie Mörig sind dem Correctiv-Bericht zufolge ebenfalls in der völkisch-rechtsextremen Szene engagiert. Seine Ehefrau soll während des Treffens in Potsdam Spendengelder entgegengenommen haben.
"Wir distanzieren uns von jeglichem rechtsradikalen Gedankengut", teilte Sabine Tüllmann, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung, t-online mit.
- "Correctiv"-Recherchen: Ex-Dozent der Uni Köln sprach bei rechtsextremem Treffen
- Unwort des Jahres: "'Remigration' findet ständig in großem Umfang statt"
Die Stiftung hat es sich laut eigenen Angaben zur Aufgabe gemacht, politisch, wirtschaftlich und religiös unabhängig das Gemeinwesen der Stadt und Region Düsseldorf zu stärken und gemeinsame bürgerschaftliche Verantwortung zu fördern. Dazu gehöre unter anderem die Förderung von Bildung und Erziehung, Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur und explizit Völkerverständigung.
- Anfrage an Bürgerstiftung Düsseldorf
- Correctiv.org: Neue Rechte: Geheimplan gegen Deutschland
- rp-online.de: Gernot Mörig – Zahnarzt, Bildungsbürger, Neonazi