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Köln & Düsseldorf nehmen dank Blitzer Millionen ein – Berlin auf Platz eins


Umfrage in Großstädten
Köln und Düsseldorf bei Blitzer-Einnahmen auf den Plätzen zwei und drei

Von t-online, gaa

14.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Erwischt (Archivbild): An der Merowingerstraße in Düsseldorf wird regelmäßig geblitzt. (Quelle: Michael Gstettenbauer/imago-images-bilder)

Laut einer Umfrage hatten Köln und Düsseldorf im Jahr 2022 hinter Berlin die höchsten Blitzer-Einnahmen. Insgesamt gibt es unter den Städten 26 "Blitzermillionäre".

Temposünder lassen weiterhin fleißig die Stadtkassen klingeln. Eine Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) ergab, dass 26 Städte im Jahr 2022 sogar "Blitzermillionäre" waren. Zum Vergleich: 2021 knackten nur 17 Städte die Millionengrenze. Hinter Berlin liegen Köln und Düsseldorf in der Tabelle mit den höchsten Blitzer-Einnahmen auf den Plätzen zwei und drei.

Die stark gewachsenen Einnahmen dürften laut DAV im Wesentlichen auf die Einführung des neuen Bußgeldkatalogs im November 2021 zurückzuführen sein. Seitdem müssen Autofahrer für viele Vergehen im Straßenverkehr höhere Bußgelder zahlen, zum Teil sind diese fast um das Doppelte gestiegen. Insbesondere Temposünder werden stärker zur Kasse gebeten. Als Grund für die Erhöhung führt die Bundesregierung die Verkehrssicherheit an, hauptsächlich den Schutz von Radfahrern und Fußgänger.

Das sind die Top Fünf der Blitzermillionäre

Zu den diesjährigen Millionären gehören Nürnberg, Dresden, Ludwigshafen, Pforzheim, Tübingen, Jena, Remscheid, Weimar, Norderstedt, Villingen-Schwenningen, Paderborn, Friedrichshafen, Schwerin, Rostock, Moers, Fürth, Erlangen, Marburg, Offenbach am Main, Lüdenscheid und Wesel. Die Einnahmen durch Bußgelder aus mobilen und stationären Blitzanlagen liegen dabei oft weit über einer Million: Berlin (30,2 Millionen Euro), Köln (21,5), Düsseldorf (14,5), Bremen (7,3) und Esslingen am Neckar (6) führen als Top-Fünf die Liste der Blitzermillionäre an.

Allerdings konnten bei der Umfrage auch nur von 36 Städten die Zahlen ausgewertet werden, manche Städte wollten keine Angaben machen. Zum Beispiel waren die vier letztjährigen Spitzenreiter unter den Blitzermillionären dieses Jahr nicht dabei: Hamburg, Chemnitz, Leipzig und Frankfurt. "Gerade dass Hamburg in diesem Jahr nicht teilgenommen hat, ist für uns bezeichnend. 2021 lagen die Einnahmen schon bei über 18 Millionen Euro, laut Innenbehörde 2022 sogar bei fast 43,59 Millionen Euro – nur für zu schnelles Fahren. Damit wäre Hamburg auch dieses Jahr klarer Spitzenreiter gewesen", sagt Daniela Mielchen, Mitglied des geschäftsführenden Ausschusses der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des DAV.

Einnahmen sind ausnahmslos gestiegen

Besonders bemerkenswert: Insgesamt sind die Einnahmen 2022 ausnahmslos gestiegen, in allen Städten und somit deutschlandweit. Im Mittel haben sie sich mehr als verdoppelt – von insgesamt 58,3 Millionen Euro auf 134,5 Millionen Euro. In fünf Städten haben sich die Zahlen sogar verdreifacht: Hildesheim, Lüdenscheid, Esslingen am Neckar, Witten und Norderstedt. In der 100.000-Einwohner-Stadt Moers haben sie sich sogar vervierfacht und sind innerhalb eines Jahres von 331.000 Euro auf 1,3 Millionen Euro gestiegen, eine Steigerungsrate, mit der keine andere Stadt mithalten kann. Nach Angaben von 26 Städten werden die Einnahmen allesamt dem städtischen Haushalt zugeführt.

Auch ein genauer Blick auf die Zahlen pro Pkw zeigt: Die Einnahmen haben 2022 deutschlandweit zugenommen. Mit einem Sprung von 20 Euro auf 37,12 Euro pro Fahrzeug ergibt sich im Durchschnitt eine Steigerung von circa 86 Prozent. Die Zahlen haben sich damit nahezu verdoppelt. Mielchen sagt: "Auch wenn viele Städte selbst keinen direkten Zusammenhang sehen wollen, wird neben dem neuen Bußgeldkatalog auch die zunehmend aggressive Verfolgung von Autofahrern, insbesondere durch die Städte, ihren Anteil gehabt haben. Autofahrer sind nicht mehr gern gesehen."

Verwendete Quellen
  • verkehrsanwaelte.de: Blitzereinnahmen 2022 mehr als verdoppelt
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