Nordrhein-Westfalen ADAC erwartet staureichsten Monat des Jahres
Der ADAC in NRW rechnet im November mit massiven Staus auf den Autobahnen. Im vergangenen Jahr waren es bereits 24.000 Kilometer.
Im November wird es voll auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen. Damit rechnet zumindest der ADAC im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland. "Wir gehen davon aus, dass der November der staureichste Monat des Jahres wird", warnte ADAC- Verkehrsexperte Roman Suthold am Dienstag. Viele Pendler würden wegen des regnerischen Herbstwetters und der kälter werdenden Temperaturen wieder auf das Auto umsteigen. Autofahrer müssten sich zudem erst wieder an die schlechteren Sicht- und Fahrbedingungen gewöhnen. "Die große Urlaubszeit ist auch vorbei. Die meisten Arbeitnehmer heben sich die restlichen Urlaubstage für Weihnachten auf", sagt Suthold.
Staumagneten sind laut ADAC die zahlreichen Baustellen in NRW. So ist zum Beispiel die stark befahrene A40 im Ruhrgebiet noch bis 6. November zwischen der Anschlussstelle Duisburg-Rheinhausen und dem Autobahnkreuz Duisburg gesperrt. Gleichzeitig gibt es Bauarbeiten bei der Bahn, die den Zugverkehr beeinträchtigen. Das betrifft ab dem 10. November etwa die Strecke zwischen Gelsenkirchen und Duisburg. "Bei Zugausfällen im Bahnverkehr, etwa durch Personalmangel oder Baustellen, ist das Auto für viele Menschen wieder die erste Wahl", weiß Suthold.
Homeoffice und Fahrgemeinschaften helfen
Nach der Corona-Pandemie war der November 2022 in NRW erstmals wieder der staureichste Monat des Jahres. Autofahrer steckten auf den Autobahnen insgesamt 14.525 mal in Stau und stockendem Verkehr fest. Die November-Staus summierten sich auf eine Länge von fast 24.000 Kilometern mit einer Dauer von mehr als 12.200 Stunden. Zu den zehn NRW-Autobahnen mit den meisten Staus im November zählten im vergangenen Jahr die A1 (1382), A40 (1298), A42 (1126), A45 (1084), A43 (953), A3 (930), A4 (893), A46 (872), A57 (864) und A59 (857).
Der ADAC-Experte rät Berufspendlern, wo es geht, zumindest teilweise im Homeoffice zu arbeiten. Arbeitgeber sollten aus Sicht des ADAC zudem flexible Arbeitszeitregelungen beibehalten oder einführen. "Wer seinen Arbeitstag zuhause beginnen kann, wenn die Autobahnen morgens voll sind, und dann ein bis zwei Stunden später ins Büro fährt, spart Zeit und Nerven", sagt Suthold. Wenn das Verkehrsaufkommen nur um fünf bis zehn Prozent sinkt, habe das überproportional positive Auswirkungen auf die Stausituation.
Der ADAC in NRW rät außerdem zur Bildung von Fahrgemeinschaften. "Jeden Tag pendeln Millionen von Menschen in NRW an ihren Arbeitsplatz, häufig mit dem eigenen Auto und fast immer alleine. Im Schnitt befinden sich nur 1,5 Personen je Fahrt in einem Pkw", erklärt Roman Suthold. Die Folge seien Staus, hohe individuelle Spritkosten, gewaltige Parkplatzprobleme in den Innenstädten und Belastungen für Umwelt und Klima.
- Pressemitteilung des ADAC NRW vom 31.10.2023