LKA prüft Verbindungen Medienbericht: Unterstützen NRW-Clans die Hamas?
Weil sie Geld in den Nahen Osten schicken sollen, sind Clanmitglieder aus NRW der "Rheinischen Post" zufolge in den Fokus der Ermittlungsbehörden geraten.
Unterstützen kriminelle Clans in Nordrhein-Westfalen mit ihren Finanztransaktionen in den Nahen Osten die Terrororganisation Hisbollah? Angaben der "Rheinischen Post" zufolge sind die Clans deshalb nun in den Fokus der Ermittlungsbehörden in NRW geraten.
"Dem Landeskriminalamt NRW liegen vereinzelt Erkenntnisse aus Ermittlungsverfahren darüber vor, dass einzelne kriminelle Clanangehörige die Hisbollah finanziell unterstützt haben", sagte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums der "Rheinischen Post". Beim LKA laufe demnach derzeit ein Auswertungs- und Analyseprojekt, das mögliche strukturelle Verbindungen krimineller Angehöriger türkisch-arabischer Clans mit Bezügen zur Volksgruppe der Mhallamiye-Kurden oder dem Libanon zum islamistischen Terrorismus aufdecken soll.
Polizeigewerkschaft lobt Analyseprojekt
"Es gibt einzelne Angehörige oder Sympathisanten der genannten Terrororganisationen (Anm. d. Red.: gemeint sind Hisbollah und Hamas), die einen familiären Bezug zu einem Clan aufweisen", zitiert die "Rheinische Post" den Sprecher des NRW-Innenministeriums. Ein Ermittlungsverfahren gegen eine Person oder Organisation werde dabei bei jedem Anfangsverdacht einer Terrorismusfinanzierung eingeleitet, unabhängig davon, ob auch ein Bezug zur Clankriminalität bestehe, so der Sprecher weiter.
Der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Erich Rettinghaus, hält das Analyseprojekt des Landeskriminalamtes laut "Rheinischer Post" für wichtig, um die Finanzströme der Clans in den Nahen Osten offenlegen zu können. "Es ist gut, dass das LKA das macht und wir dann genau wissen, wie die Hamas und die Hisbollah mit Mitgliedern hier lebender Clans verwickelt sind. Dass Geld hier in NRW generiert wird, steht fest. Es kann nicht sein, dass kriminelles Geld in den Terrorismus fließt. Hoffentlich können wir das bald auch unterbinden, wenn wir, wie jetzt, mehr hinter die Kulissen gucken", erklärte er.
- Rheinische Post, Printausgabe vom 27.10.2023