Pflegerin befürchtet das Schlimmste Emu-Henne vermisst: Was geschah mit dem Tier?

Eine Düsseldorfer Emu-Dame ist spurlos verschwunden. Die Pflegerin befürchtet, das Weibchen könnte als Weihnachtsbraten enden, denn Straußenfleisch sei gefragt.
13 Jahre lang hat Marlies Heyer ihr Emu-Weibchen auf dem Reitstall Hoffmann in Düsseldorf großgezogen. Seit mehr als einer Woche fehlt jede Spur von der mittlerweile 1,80 Meter großen Emu-Dame – ein Kadaver sei aber nicht gefunden worden. "Wir gehen mittlerweile davon aus, dass sie geklaut wurde: entweder, um als Weihnachtsbraten gekocht zu werden, oder, weil jemand den exotischen Vogel verkaufen möchte", sagt Heyer, die sich schließlich überwunden hat, die Preise für Straußenfleisch zu googeln: Bis zu 35 Euro würde ein Kilo Emu-Fleisch bringen – die Emu-Dame wog immerhin 36 Kilogramm.
Nicht nur Pflegerin Marlies Heyer leidet unter dem Verschwinden des Tiers. Auch das Emu-Männchen laufe den ganzen Tag nervös am Zaun auf und ab und schaue sich ständig um. "Er muss große Angst gehabt haben. Wir hoffen, dass er den Verlust verarbeiten kann", sagt Heyer.
Noch nie ein Tier verschwunden
Normalerweise sind Emus Einzelgänger, auf dem Reitstall Hoffmann seien die beiden Tiere aber immer als Pärchen unterwegs gewesen. Aus Angst, dass auch noch der zweiten Emu verschwinden könnte, wurde das verbliebene Männchen in einem Gehege im Aatal (Brilon) untergebracht.
Der Reitstall Hoffmann wird bereits in der sechsten Generation betrieben, ein Tier sei aber noch nie weggekommen, berichtet Inhaber Gudio Hoffmann. Dabei seien gerade Emus besonders schwer zu fangen, da sie nicht nur extrem schnell sind, sondern auch um sich treten können. "Wir nehmen an, dass die Henne das Pech hatte, in eine Sackgasse gedrängt worden zu sein und ihr dann ein Sack über den Kopf gezogen wurde", so Heyer. In Deutschland hätten Emus nämlich gar keine natürlichen Feinde. Der Reitstall hofft nun, dass ein Weihnachtswunder den Emu zurückbringt.
- Telefonat mit Pflegerin Marlies Heyer und Inhaber Guido Hoffmann