Lebensbedrohliche Zustände für Mieter Kripo ermittelt gegen Düsseldorfer Wohnungsunternehmen
Die Polizei prüft zwei Strafanzeigen, weitere könnten folgen. Sollte es zu einem Verfahren kommen, könnte es in Düsseldorf geführt werden.
Vor einer Woche sind in Herne zwei Mehrfamilienhäuser des Düsseldorfer Wohnungsunternehmen Belvona geräumt worden, nachdem die Stadt lebensbedrohliche Zustände für die Bewohner festgestellt hatte. Die Kripo Detmold hat nun die Ermittlungen aufgenommen.
Bislang liegen zwei Strafanzeigen vor, erklärte ein Polizeisprecher t-online: "Wir prüfen gerade, ob der Straftatbestand der Untreue erfüllt wird und warten, ob noch weitere Strafanzeigen eingehen." Da der Tatort bei im Landkreis Lippe liegt, wird erstmal dort ermittelt. Sollte es zu einem Prozess kommen, könnte dieser in Düsseldorf geführt werden.
Sieben frierende Familien
Im November mussten sieben Familien und etwa 30 Personen in kalten Wohnungen leben, weil das Düsseldorfer Wohnungsunternehmen die Gasrechnungen von Eon nicht bezahlt habe. Gegenüber des "Westfalen-Blatts" stellte Belvona das Ganze als Versehen dar: Die Rechnungen von Eon seien an die falsche Adresse gegangen.
Bei der Prüfung auch mit Kräften der Feuerwehr seien weitere gravierende Mängel festgestellt worden, darunter massive Wassereinbrüche, die im Zusammenhang mit einem defekten Heizungssystem stehen könnten. Man sei zudem auf ungesicherte Stromquellen gestoßen. Wegen akuter Gefahr seien Strom- und Wasserversorgung der Häuser sofort abgestellt worden.
Für die Familien habe Belvona Ersatzwohnraum in anderen Gebäuden des Komplexes in Aussicht gestellt. Bis diese bezugsfertig sind, muss das Unternehmen laut Stadt vorübergehend eine anderweitige Unterbringung sicherstellen.
- Telefonat mit der Polizei Detmold
- Mit Material von dpa
- Westfalen-Blatt: Kripo ermittelt gegen Belvona