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Dresden: Knochensplitter des Heiligen Benno kommt als Reliquie in die Kathedrale


Reliquie für die Kathedrale
Heiliger Knochensplitter kommt nach Dresden

Von t-online, yer

10.06.2024Lesedauer: 2 Min.
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Innenansicht der Dresdner Kathedrale St. Trinitatis (Archivbild): Der Heilige Benno ist Schutzpatron der Diözese Dresden-Meißen. (Quelle: IMAGO)
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Die Gebeine des Heiligen Benno wurden vor 500 Jahren aus Sachsen weggeschafft, aus Angst vor der Reformation. Jetzt kehrt ein Knochensplitter zurück.

Die Dresdener Kathedrale wird bald eine neue Reliquie beheimaten. Wie das Bistum Dresden-Meißen am Montag mitteilte, soll bei einem Festgottesdienst am 16. Juni ein Knochensplitter des heiligen Benno von Meißen in die Kathedrale gebracht werden. Das Fragment der Gebeine des Heiligen sind ein Geschenk des Münchener Erzbischofs Kardinal Reinhard Marx.

"Es ist eine außerordentliche Freude, dass wir nun im Herzen unseres Bistums auch einen kleinen Knochenpartikel des heiligen Benno präsent haben", sagte der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers. Beim Gottesdienst am kommenden Sonntag soll die Reliquie von einer Schülerin des St.-Benno-Gymnasiums getragen werden.

Der Heilige Benno war von 1066 bis 1106 Bischof von Meißen. Heiliggesprochen wurde er 1523 von Papst Hadrian VI., weshalb ein Jahr später – am 16. Juni 1524 – seine Gebeine in ein Hochgrab im Meißner Dom verlegt wurden. Damit wurden sie zur Reliquie erhoben. So bezeichnet man Überreste von religiös bedeutenden Personen, die verehrt werden.

Martin Luther verfasste Schrift gegen die Verehrung Bennos

Diese Heiligsprechung fiel direkt in die Zeit der Reformation. Martin Luther persönlich schrieb eine Schrift mit dem Titel "Wider den neuen Abgott und alten Teufel, der zu Meißen erhoben werden soll", in der er sich gegen die Heiligenverehrung aussprach. Als Sachsen sich der Reformation anschloss, ließ der damalige Meißener Bischof die Knochen Bennos heimlich nach München bringen.

Seitdem liegen sie dort in der Frauenkirche, und seitdem ist der Heilige Benno auch Patron von München. Auf den Tag 500 Jahre nach der Umbettung der Gebeine des Heiliggesprochenen soll ein Teil davon jetzt nach Sachsen zurückkehren.

Das Knochenstück befindet sich in einem eigens angefertigten Behältnis, das in der Werkstatt des Goldschmiedemeisters Norbert van Ooyen im nordrhein-westfälischen Kevelaer gestaltet wurde. Darauf abgebildet ist unter anderem ein Fisch, der einen Schlüssel im Maul hält. Eine Legende über den Heiligen Benno besagt nämlich, dass er einmal aus Meißen vertrieben worden sein soll. Vorher soll er den Dom abgeschlossen und den Schlüssel in die Elbe geworfen haben. Als er nach ein paar Jahren zurückgekehrt sei, habe man ihm in einem Gasthaus einen Fisch serviert, heißt es. Im Bauch dieses Fisches soll sich der Schlüssel vom Dom befunden haben.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Münchener Kardinal Marx Teile der Überreste des Heiligen Benno verschenkt. Im Dezember 2023 übergab er laut "Vatican News" eine Reliquie an die deutschsprachige Kirche Santa Maria dell' Anima in Rom.

Verwendete Quellen
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