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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tipps für gestresste Großstädter Auf den Spuren von Mönchen wandeln
Unweit von Dresden liegt der Klosterpark Altzella. Eins der bedeutendsten Klöster im mitteldeutschen Raum ist heute eine Oase der Ruhe und eine der schönsten Parkanlagen Deutschlands.
Noch keine Idee für das Wochenende? Wie wäre es, dem städtischen Trubel mal für ein paar Stunden zu entfliehen? Das geht zum Beispiel bei einem Besuch im Klosterpark Altzella. Westlich von Dresden in der Nähe des Städtchens Nossen im Landkreis Meißen liegt die Gartenanlage auf den Grundmauern des ehemaligen Zisterzienserklosters Marienzell. Vergangene Woche war das beliebte Ausflugsziel wegen Unwetter geschlossen – dieses Wochenende hat es wieder geöffnet.
Dort lebten einst bis zu 250 Mönche, auf deren Spuren man zwischen den Resten der Klostergebäude wandelt. Am Eingang erhält man eine Karte, mit deren Hilfe man das Leben in der Klosteranlage nachvollziehen kann.
Klosterpark Altzella: Hier liegen Überreste der bestatteten Wettiner
Im Jahr 1162 erhielt Markgraf Otto, der Reiche, die Erlaubnis für den Bau eines Klosters. Anfangs lebten dort nur wenige Mönche, die sich vor allem um die Begräbnisstätte für die wettinische Familie Ottos kümmerten. Noch heute liegen im Mausoleum die Überreste der hier bestatteten Wettiner. Auch der berühmte "Sachsenspiegel", das älteste Rechtsbuch deutscher Sprache, soll Anfang des 13. Jahrhunderts möglicherweise in der Abtei entstanden sein.
Eine Kopie des Werkes mit bunten Zeichnungen ist in einem der erhaltenen Klostergebäude ausgestellt. Mit der Reformation ging das Klosterleben im Jahr 1540 zu Ende und Marienzell, eines der reichsten und einflussreichsten Klöster im mitteldeutschen Raum, wurde aufgelöst.
Zum Glück besann man sich im 18. Jahrhundert auf die Bedeutung des ehemaligen Klosters und bewahrte es so vor dem Verfall. Ein romantischer Landschaftspark im englischen Stil wurde angelegt. Und durch diese Oase der Ruhe können Besucher bis heute flanieren.
Durch das romanische Eingangstor vorbei an den Ruinen der Klostergebäude und Keller, zum Beispiel dem Weinkeller, dem Mausoleum, den ehemaligen Schüttgebäuden und immer entlang der Klostermauer.
Altzella gehört zu den schönsten Parkanlagen Deutschlands
In der Parkanlagen stehen 200 Jahre alte Buchen. Zahlreiche blühende Pflanzen säumen den Weg der Besucher und auch ein kleiner Garten mit Obst, Gemüse und Kräutern wurde angelegt.
Auf der weitläufigen Wiese unweit der Schüttgebäude kann man picknicken oder man geht ins Klostercafé, das Kuchen und Imbiss inklusive Blick auf das Konversenhaus anbietet. Danach fühlt man sich garantiert ruhig und entspannt wie ein tibetischer oder zumindest wie ein sächsischer Mönch.
- Reporterin vor Ort