Pegelstand von sechs Metern erwartet Dresden ruft Alarmstufe 3 für die Elbe aus
Das Terrassenufer ist gesperrt, der Weihnachts-Circus musste abbauen, die Stadt Dresden hat Alarmstufe 3 ausgerufen. Der Elbpegel steig weiter, doch nicht so schnell wie erwartet.
In Dresden wurde aufgrund des Hochwassers der Elbe bereits am Dienstagabend die Alarmstufe 3 ausgerufen. Entgegen früherer Befürchtungen steigt das Wasser jedoch langsamer als erwartet. Laut Prognosen des Landeshochwasserzentrums wird der Pegel der Elbe am Donnerstagmorgen die Sechs-Meter-Marke überschreiten, danach ist nur noch ein geringfügiger Anstieg zu erwarten.
Noch liegt der Pegel an der Augustusbrücke bei 5,87 Metern (Stand 12.30 Uhr). Das Terrassenufer ist gesperrt, der Weihnachts-Circus am Volksfestgelände in der Pieschener Allee musste teilweise abgebaut werden. Ob wieder Vorstellungen stattfinden, ist derzeit noch ungewiss.
Dresden: Elbe soll Donnerstagmorgen Alarmstufe drei erreichen
Am Vorabend war allerdings mit einem noch schnelleren Anstieg zu rechen. Der Anstieg der Pegel hänge von der Schneeschmelze im Riesengebirge ab. Es habe sich etwas verzögert, sagte die Sprecherin des Landeshochwasserzentrums, Karin Bernhardt.
Das Umweltamt Dresden hat entschieden, für die Elbe in Dresden vorzeitig die Alarmstufe 3 auszurufen. Dies sei gerechtfertigt, da der Richtwert der Alarmstufe 3 nach den Vorhersagen sicher erreicht werde und mit einem weiteren Anstieg zu rechnen sei. Die Stadt bereitet sich bereits auf einen weiteren Anstieg vor und sperrte am Mittwoch mehrere Straßen, um die Hochwasserschutztore an der Weißeritzstraße und dem Ostra-Ufer einzurichten.
Auch der Sportpark Ostra wurde bis auf Weiteres komplett gesperrt. Alle Elbfähren stellten ihren Betrieb vorerst ein. Die Dresdner Verkehrsbetriebe schätzen das Winterhochwasser aber noch als "übliche Arbeitsroutine" ein.
Bei Alarmstufe 2 wird vor beginnendem Hochwasser gewarnt, die zuständigen Einsatzkräfte werden informiert, Gewässer und Schutzanlagen werden kontrolliert. Alarmstufe 3 bedeutet dagegen "Großes Hochwasser". Hier sind bebaute Gebiete und Infrastrukturen bereits überflutet, das Hochwasser muss von den Einsatzkräften aktiv bekämpft werden.
"Hochwasser-Touristen" werden zum Problem
Während sich die Hochwasserlage zuspitzt, kommen viele Menschen an die Elbe, um sich das Naturschauspiel anzusehen. "Hochwasser-Touristen behindern die Einsatzkräfte oder bringen sich möglicherweise selbst in Gefahr!", warnte die Stadt Dresden auf X. Weiter bat sie darum, die Ausflüge zum Hochwasser zu unterlassen, da sonst der Platz zum Rangieren der großen Lastkraftwagen fehle.
- Mehrere Regionen sind von Hochwasser betroffen. Einen Überblick zur aktuellen Lage bekommen Sie hier.
Gleichzeitig zeigt sich eine große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. Aktuell ist jedoch noch keine Unterstützung notwendig. Sollte Hilfe erforderlich werden, etwa beim Füllen von Sandsäcken oder beim Bau von Schutzwällen, würde die Bevölkerung informiert. Eine zentrale Koordination sei für den effektiven Einsatz der Hilfskräfte entscheidend, stellte Feuerwehrsprecher Michael Klahre auf X (vormals Twitter) klar.
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Die Dresdner Feuerwehr richtete in der Branddirektion eine Einsatzleitung ein, um die Maßnahmen zur Hochwasserabwehr mit der Stadtverwaltung zu koordinieren. Derzeit würden zwei Mal täglich im Zuge des Kontrolldienstes die hochwassergefährdeten Bereiche bestreift, ob Deiche in Ordnung seien oder Brüche drohten, und die Lage beobachtet. Laut Klahre gibt es einen Hochwasser-Abwehrplan, der abgearbeitet werde.
Elbfähren fahren nicht mehr
Wegen des Hochwassers haben auch alle Elbfähren der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) bis auf Weiteres den Betrieb eingestellt. Die Fähren seien an ihren Anliegern vertäut worden und würden regelmäßig kontrolliert, teilten die DVB am Mittwoch mit. Aber mit den erwarteten Pegelständen von bis zu 6,26 Meter gehöre das Winterhochwasser noch zur "üblichen Arbeitsroutine".
Wann die Fähren wieder verkehren können, hängt vom Absinken des Wasserspiegels ab. Auch die Anlieger müssten erreichbar sein.
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- umwelt.sachsen.de: Aktuelle Wasserstände
- umwelt.sachsen.de: Alarmstufen und Hochwassermeldepegel
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa