Das sind die Gründe Jede zehnte Unterrichtsstunde in Sachsen ausgefallen
1.220 unbesetzte Vollzeit-Lehrerstellen haben fatale Auswirkungen: Vergangenes Schuljahr sind etwa 1,6 Millionen Stunden nicht regulär gehalten worden – oder ganz ausgefallen.
Im vergangenen Schuljahr ist in Sachsen wegen Lehrermangels jede zehnte Unterrichtsstunde ausgefallen oder nicht regulär gehalten worden – insgesamt rund 1,6 Millionen Stunden. "Wir haben genügend Stellen, aber es fehlt an grundständig ausgebildeten Bewerbern auf dem Markt", sagte ein Sprecher des Kultusministeriums in Dresden am Dienstag. Demnach konnten 1.220 Vollzeitstellen nicht besetzt werden, "sonst wäre der Unterricht vollständig abgedeckt worden".
Laut einem Bericht der "Dresdner Neuesten Nachrichten" entspricht der Ausfall 2022/2023 einem Anteil von acht Prozent, das sei "ein neuer Höchstwert". Inklusive der Vertretungen in einem anderen Fach, die nicht in die offizielle Ausfallstatistik geflossen seien, wurde demnach jede zehnte Stunde nicht regulär gehalten oder gestrichen.
Sachsen: Unterrichtsausfall sinkt – Bewerbermangel bleibt Problem
"Während das erste Schulhalbjahr 2022/2023 nicht nur vom Bewerbermangel, sondern zudem von einem außergewöhnlichen Krankheitsgeschehen geprägt war, gelang die Absicherung des Unterrichts im zweiten Schulhalbjahr deutlich besser", sagte der Ministeriumssprecher. Der Unterrichtsausfall sei von 8,4 auf 7,6 Prozent gesunken, die Lage aufgrund Bewerbermangels über das gesamte Schuljahr aber nicht zufriedenstellend gewesen, vor allem an Förder- und Oberschulen.
Nach Ministeriumsangaben sind derzeit über 31.265 Stellen verfügbar und von rund 34.350 Lehr- und pädagogischen Fachkräften besetzt.
- Nachrichtenagentur dpa