94 Geschleuste an einem Wochenende aufgegriffen Zahl der Schleusungen nach Sachsen deutlich gestiegen
Es werden zwar immer mehr Geschleuste aufgegriffen, es wird allerdings auch mehr kontrolliert. Die Bundespolizei kommt an ihre Grenzen und fordert Unterstützung – aus anderen Bundesländern.
Die eingeschleusten Personen nach Sachsen über die deutschen Grenzen nehmen deutlich zu. Allein am Sonntag entdeckte die Bundespolizei 94 Geschleuste in Heidenau, Dohna, Pirna und Liebstadt sowie an der A17 aus Richtung Prag.
In dem Kleintransporter, der an der A17 bei Breitenau gestoppt wurde, drängten sich 22 Menschen auf der Ladefläche – ungesichert und ohne Belüftung. 21 Syrer kamen in eine Erstaufnahmeeinrichtung, ein 17-Jähriger aus dem Iran in die Obhut des Jugendamtes. Der Fahrer des Wagens befindet sich in Untersuchungshaft. Bei einer weiteren Kontrolle am Samstag wurden 20 Syrer in einem Transporter in Dresden aufgefunden. Die Polizei verhaftete den Fahrer und Beifahrer dieses Transporters. Der entscheidende Hinweis kam dabei von einem Bürger.
Sachsen: Bundespolizei möchte Kontrolldruck weiter erhöhen
Im ersten Halbjahr 2023 griff die Bundespolizei in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen 10.425 eingeschleuste Personen auf. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum waren es 4.183. Ein Sprecher der Bundespolizei teilte t-online mit, dass sich im gleichen Zeitraum zwar auch die Kontrollen erhöht hätten, schon allein um den zunehmenden Meldungen aus der Bevölkerung nachgehen zu können.
Die Zusammenarbeit mit den Behörden der Nachbarländer und dem Zoll würde bestätigen, dass Schleusungen zugenommen haben. Als Reaktion darauf plant die Polizei, den Kontrolldruck zu erhöhen. Der Präsident der Bundespolizeidirektion Pirna, André Hesse, fordert in einem internen Schreiben, welches der "Bild"-Zeitung vorliegt, Unterstützung aus anderen Bundesländern. Hesse betont: "Meine Behörde stößt zunehmend an ihre Grenzen."
- Telefonat mit Pressesprecher der Bundespolizeidirektion Pirna
- presseportal.de: Mitteilung der Bundespolizei vom 8. August 2023
- bild.de: "Bitte dringend um weitere Verstärkung"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa