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Pflege in Bremen: Kosten für Heim im Deutschland-Vergleich am höchsten


Zahlen überraschen
Pflegeheimkosten: Bremer müssen besonders tief in die Tasche greifen

Von t-online, stk

Aktualisiert am 06.02.2025 - 16:57 UhrLesedauer: 2 Min.
Pflegekraft in einem Altenheim (Symbolfoto): In Bayern ermittelt jetzt die Polizei.Vergrößern des Bildes
Pflegekraft in einem Altenheim (Symbolfoto): Die Kosten für die Unterbringung in einem Bremer Heim liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt. (Quelle: Frank Hoermann/SVEN SIMON/imago-images-bilder)
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Wer in Bremen auf einen Heimplatz angewiesen ist, bezahlt dafür deutlich mehr als der Bundesdurchschnitt. Aktuelle Zahlen zeigen: die regionalen Unterschiede sind enorm.

Bremerinnen und Bremer, die im Alter einen Heimplatz bewohnen, müssen nach aktuellen Zahlen deutlich tiefer in die Tasche greifen als der Bundesdurchschnitt. Das geht aus einer Auswertung des Verbands der Ersatzkassen e. V. (vdek) hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Demnach liegt der Eigenanteil für Pflegebedürftige im ersten Jahr monatlich bei 3.456 Euro – 22 Prozent mehr im Vergleich zum Januar 2024 und 472 Euro mehr als im Bundesdurchschnitt, der bei 2.984 Euro lag. Am günstigsten sind Pflegeheime zurzeit in Sachsen-Anhalt, dort werden monatlich 2.443 Euro fällig.

Ein Grund dafür, dass Bremer Pflegeheime im Bundesvergleich am teuersten sind, liegt laut Torsten Barenborg, Leiter der vdek-Landesvertretung Bremen, vor allem an den gestiegenen Personalkosten. Diese sei "politisch gewollt", auch deshalb müsse "die Politik nun auch eine Lösung für die Finanzierung finden", so Barenborg. "Das darf nicht weiter zu Lasten der Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen gehen", ergänzte er.

Experten fordern Übernahme von Ausbildungskosten

Mit Blick auf den sogenannten Einrichtungs-einheitlichen Eigenanteil, den Heimbewohner entrichten müssen, habe sich gezeigt, dass dieser sogar um 36 Prozent gestiegen ist. Darin enthalten sind vor allem die Kosten für die Pflegeleistungen und die Ausbildung der Angestellten. Auch die Investitionskosten seien laut Auswertung um sieben Prozent gestiegen – genau hier könne jedoch angesetzt werden, um Kosten zu senken, betonte Barenborg.

"Eine direkte Entlastung" könnte eine Übernahme der Investitionskosten bringen, glaubt Barenborg. Diese liegen aktuell in Bremen bei 605 Euro. Auch die Ausbildungskosten in Höhe von 169 Euro in den Personalkosten müssten laut vdek herausgerechnet und von den Ländern übernommen werden. Zwar seien die Forderungen nicht neu, "aber leider immer noch aktuell".

Zahl der Heimbewohner steigt – Pfleger fehlen zusehends

Grundsätzlich helfe laut Barenborg "nur eine grundsätzliche Reform", um Pflegebedürftige und Angehörige zu entlasten. Diese Reform müsse "die kommende Bundesregierung unverzüglich in die Wege leiten".

Und noch eine weitere Entwicklung bereitet Fachleuten Kopfzerbrechen. Denn: Die Zahl der Pflegebedürftigen in Bremen ist seit 2013 von etwa 22.600 auf 47.600 im Jahr 2023 gestiegen und hat sich somit mehr als verdoppelt. Das teilte die Arbeitnehmerkammer Bremen am Donnerstag mit. Im Gegenzug sank jedoch die Zahl der Pflegekräfte in Bremen in den vergangenen zehn Jahren. Die Lücke werde immer größer und könne kaum noch geschlossen werden, teilte eine Sprecherin mit.

530 Pflegerinnen und Pfleger müssten eigentlich jedes Jahr ausgebildet werden, doch die Zahl liege zurzeit nur bei 316. Ebenfalls bedenklich: Etwa 30 Prozent der in Bremen angestellten Pflegekräfte ist 55 Jahre oder älter. Viele stehen damit perspektivisch vor der Rente, was das Problem weiter verschärfen dürfte.

Verwendete Quellen
  • vdek.com: Mitteilung vom 6. Februar 2025
  • arbeitnehmerkammer.de: Mitteilung vom 6. Februar 2025
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