Bundesweit einzigartig Besondere Bestattungsform in Bremen wird immer beliebter
Das Verstreuen von Totenaschen unterliegt in Deutschland strengen Auflagen. Nur im Bundesland Bremen gibt es eine Ausnahme – und die wird immer beliebter.
Seit 2015 ist Bremen das erste und einzige Bundesland, das die oberirdische Ausstreuung von Totenasche erlaubt – auf privatem Grund oder unter Auflagen auch auf öffentlichen Flächen. Während die Genehmigungen in den Anfangsjahren zwischen 21 und 45 schwankten, stiegen sie zuletzt deutlich an: 56 im Jahr 2022, 77 im Jahr 2023 und bereits 85 in diesem Jahr, teilte das Bremer Umweltressort mit. Insgesamt wurden seit der Gesetzesänderung rund 410 solcher Beisetzungen durchgeführt.
"In der Regel wird die Asche im eigenen Garten verstreut", erklärt Christian Stubbe, Vorsitzender des Bestatterverbands Bremen. Die persönliche Verbindung zum Grundstück spiele dabei eine wichtige Rolle. Die Lockerung des Friedhofszwangs erfüllt laut Umweltressort den Wunsch nach individuelleren Bestattungsformen.
Einnahmen durch Friedhofsgebühren wichtig
Die Liberalisierung des Bestattungsrechts bringe aber auch neue Herausforderungen, vor allem für die Einnahmen durch die Friedhofsgebühren, betont eine Sprecherin des Umweltressorts. Diese seien für die Unterhaltung der städtischen Friedhöfe notwendig.
Bestatter Stubbe hatte sich nach der Gesetzesreform zunächst besorgt geäußert. "Ich sehe den öffentlichen Zugang zum Beisetzungsplatz immer noch als sehr wichtig an." Er sei aber inzwischen gelassener, da es "wirklich nur einen kleinen Teil der Urnen betrifft".
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa