Straßenräuber in Bremen: Polizei veröffentlicht schockierende Zahlen

Seit Monaten versetzen Straßenräuber Bremens Passanten und Touristen in Angst und Schrecken. Die Polizei spricht von Ermittlungserfolgen und präsentiert Zahlen.

Es vergeht kaum ein Tag, an dem im Bremer Stadtgebiet kein Straßenraub begangen wird. Die meist jungen Täter haben es auf teure Uhren, Schmuck und andere Wertgegenstände abgesehen und schrecken auch vor schwerer Gewalt nicht zurück. Wie groß das Problem in der Hansestadt tatsächlich ist, zeigen nun Zahlen der Ermittler.

Demnach leitete die Bremer Polizei seit Einrichtung der Sonderkommission "Junge Räuber" im September 2023 insgesamt 967 Ermittlungsverfahren ein. Das teilte Sprecher Nils Matthiesen am Donnerstag mit. Rein statistisch haben sich bis Juni dieses Jahres also täglich mehr als drei Raubtaten ereignet. In 605 Fällen seien die Ermittlungen erfolgreich gewesen, 296 Verdächtige konnten dingfest gemacht werden. Ein Großteil der Tatverdächtigen stamme aus Marokko, gefolgt von Algerien und Deutschland. Allein zwei Männer seien den Ermittlern zufolge für 96 Raubtaten verantwortlich.

Innensenator spricht von "beeindruckenden Erfolgen"

Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) spricht im Zusammenhang mit den Zahlen von "beeindrucken Ermittlungserfolgen". Allein im Juni 2024 seien die Zahlen der Angriffe um 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. "Das heißt, die analysegestützte, maßgeschneiderte Arbeit der Polizei Bremen trägt Früchte. Deswegen machen wir mit diesem Konzept genauso weiter", betonte er.

Seit September 2023 habe die Polizei "rasant gestiegene Raubfallzahlen" verzeichnet, auch im Februar dieses Jahres waren die Zahlen erneut stark gestiegen. Darauf wolle man sich jedoch nicht ausruhen, ergänzte Matthiesen "Die Polizei Bremen setzt ihre Bemühungen fort, die Straßenkriminalität nachhaltig zu bekämpfen", sagte er. Dafür sei weiter eine "überdurchschnittliche Bereitstellung von operativen Einsatzkräften und polizeilichen Ermittlern" notwendig.