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"Tsuchinshan-Atlas" über Bremen: So sehen Sie den Koment am Himmel


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"Tsuchinshan-Atlas" im Anflug
Kometen und Sterne über Bremen: Geheimtipps zum Staunen


Aktualisiert am 16.10.2024Lesedauer: 3 Min.
Bremen bei Nacht (Archivfoto): Die Lichtverschmutzung ist hoch, deshalb empfiehlt sich zum Sterne gucken der Weg ins Umland.Vergrößern des Bildes
Bremen bei Nacht (Archivfoto): Die Lichtverschmutzung ist hoch, deshalb empfiehlt sich zum Sterne gucken der Weg ins Umland. (Quelle: IMAGO/xtomasadzkex)
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Bremen gilt als die Stadt in Deutschland mit der größten Lichtverschmutzung. Dennoch kann man hervorragend Sterne und Kometen gucken. Man muss nur wissen wie und vor allem: wo.

Bremen ist hell – und das auch bei Nacht. Das stört nicht nur viele Menschen und stellt eine Gefahr für die Tierwelt dar, das permanente Licht von Gebäuden, Laternen und Reklamen verstellt den Bremerinnen und Bremer auch die Sicht auf den am Nachthimmel. t-online hat beim Olbers-Planetarium nachgefragt und erklärt Ihnen, wie Sie dennoch einen unvergesslichen Blick auf den Sternhimmel genießen können.

In der Stadt selbst sind meist nur die besonders hellen Sterne wahrzunehmen, ein Blick auf das große Ganze bleibt den Menschen aufgrund der Lichtverschmutzung verwehrt, erklärt Michaela Glimbotzki, stellvertretende Vorsitzende der Olbers-Gesellschaft in Bremen. Da nütze es auch wenig, auf hohe Gebäude zu gehen. Die Reflexionen des Lichts am Boden strahlen in alle Richtungen aus, die Sicht werde auch dort nicht besser.

4.000 Sterne auf dem Land, nur wenige Dutzend in der Stadt

Zum Vergleich: Auf dem Land könnten Interessierte bis zu 4.000 Sterne bewundern. Doch in der Stadt seien es nur wenige Dutzend, so Glimbotzki. "Auch das Band der Milchstraße, unsere Heimatgalaxie, ist kaum noch wahrnehmbar aus der Bremer Innenstadt", macht sie das Ausmaß der Lichtverschmutzung deutlich.

Doch eine Fahrt ins Bremer Umland lohnt. Weit müsse man jedoch nicht, um einen unverstellten Blick auf den Sternhimmel zu haben. "Wenn man nach Süden fährt, in Richtung Syke, gibt es zum Beispiel auf dem Hohen Berg eine wunderbare Möglichkeit, noch einen herrlich dunklen Nachthimmel zu betrachten", teilt Glimbotzki auf t-online-Anfrage mit. Dort fänden immer mal wieder auch astronomische Veranstaltungen oder Teleskoptreffen statt.

"Tsuchinshan-Atlas" über Deutschland zu sehen

Der Komet "Tsuchinshan-Atlas" wird nach Einschätzung von Experten in den kommenden Tagen ungewöhnlich nah an der Erde vorbeiziehen. In Deutschland erwarten Astronomen ein seltenes Spektakel am Himmel. Denn der Komet mit dem wissenschaftlichen Namen "C/2023 A3" ist dann nicht nur mit bloßem Auge zu erkennen, sondern dürfte auch einen imposanten Schweif hinter sich herziehen. Bereits ab dem 1. Oktober ist "Tsuchinshan-Atlas", auch Atlas-Komet genannt, vor allem in den frühen Morgenstunden vor der Sonne zu sehen. Zunächst braucht es dafür aber noch ein Teleskop, bevor der Komet bis Mitte Oktober regelmäßig auch ohne Hilfsmittel bestaunt werden kann. Die Aussichten werden in den nächsten Tagen stetig besser. Insbesondere in der Zeit vom 11. bis 14 Oktober ist der Komet der Erde besonders nah – er zieht in einer Entfernung von rund 70 Kilometern vorbei.

Von Ein weiterer Tipp lautet, die Region rund um Verden zu besuchen. Auch dort würde es noch dunkle Ecken geben, die einen tollen Blick auf den Nachthimmel zuließen. Nördlich von Bremen – hier empfiehlt die Expertin vor allem das Teufelsmoor und Worpswede –, aber auch die kleinen Orte in Richtung Bremerhaven würden sich besonders gut zum Beobachten eignen. Vor allem die Region rund um die Lüneburger Heide sei noch von Lichtverschmutzung verschont und eigne sich deshalb für einen Blick zu den Sternbildern.

Bremer Umland: Hier warten echte "Aha-Erlebnisse"

Bereits eine Fahrt nach Lilienthal, ins Blockland sowie in die Gemeinde Ganderkesee würden "echte Aha-Erlebnisse" bescheren. Dort sei die Milchstraße ebenso wie die benachbarte Andromeda-Galaxie mit dem bloßen Auge zu bewundern, sagt Glimbotzki.

Wer die Stadt nicht verlassen möchte, hat auch in Bremen Möglichkeiten, Himmelskörper zu bestaunen – und das in all ihren Details. Zum einen bietet das Olbers-Planetarium in der Neustadt (Werderstraße 73) regelmäßig Führungen an. Zum anderen können "Objekte wie Mond, Planeten, Gasnebel und Doppelsterne sowie auch hellere Neben wunderbar auch von Bremen aus beobachtet werden können", so Glimbotzki. Die leistungsstarken Teleskope machen dies möglich. Auch an der Sternwarte in Lilienthal gibt es ein Teleskop samt Wissenschaftscenter.

Expertin: Es braucht kein Profiequipment

Doch was sehen Interessierte eigentlich am Himmel? Im Frühjahr sehe man vor allem im Süden die sogenannten Frühlingssternbilder wie den Löwen, die Jungfrau, sowie Bootes, auch Bärenhüter genannt. Im Winter seien besonders helle Sternbilder zu erkennen: dazu gehören Orion, Fuhrmann, Stier, Zwillinge und der hellste Fixstern am Nordhimmel, der Sirius.

Im Sommer dominieren hingegen die Sommersternbilder Schwan, Leier und Adler den Himmel, während im Herbst das Herbstviereck Pegasus gut zu erkennen ist. So ändert sich der Sternenhimmel rund ums Jahr. Jeden Monat rücken die Sternbilder um zwei Stunden weiter gen Westen, erklärt Glimbotzki.

Um interessante Eindrücke des Sternhimmels zu erlangen, braucht es nicht zwangsläufig ein Profiteleskop, so die Expertin. "Das bloße Auge und ein Fernglas reichen oftmals schon aus." Auch kleine Amateurteleskope seien für den Laien leicht zu bedienen. "Heute hat man eine elektrische Nachführung auf einem Stativ, die die Himmelsdrehung ausgleicht. Man kann auch von Hand das Teleskop nachführen", schildert Glimbotzki. Eine Taschenlampe mit nicht blendendem Rotlicht und ein Astronomieprogramm, beispielsweise eine App oder eine drehbare Sternkarte, würden das Auffinden von Himmelsobjekten deutlich erleichtern.

Verwendete Quellen
  • Schriftliche Anfrage an das Olbers-Planetarium Bremen
  • lightpollutionmap.info: Karten für Bremen und Umgebung
  • Artikel von t-online
  • Eigene Recherche
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