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Hatten: Böllerverbot sorgt für Diskussion und Aufregung | Niedersachsen


Gemeinde Hatten
Anwohner regen sich über zeitweises Böllerverbot auf – absurde Ideen

Von t-online, MAS

Aktualisiert am 30.12.2023Lesedauer: 3 Min.
Eine Person hält mehrere Pakete mit Feuerwerk in der Hand (Symbolbild): In Hatten passt das Böllerverbot nicht jedem.Vergrößern des Bildes
Eine Person hält mehrere Pakete mit Feuerwerk in der Hand (Symbolbild): In Hatten passte das Böllerverbot nicht jedem. (Quelle: IMAGO/Fleig / Eibner-Pressefoto)
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Eine Gemeinde in Niedersachsen erlässt zunächst ein Böllerverbot wegen der angespannten Hochwasserlage. Doch Verständnis zeigt nicht jeder. Mittlerweile hat sich die Situation geändert.

Das Hochwasser hält vor allem weite Teile von Niedersachsen in Atem. Anwohner fürchten um ihre Häuser, Einsatzkräfte sind am Limit. Die Gemeinde Hatten im Landkreis Oldenburg hat aufgrund dessen am Freitag das Abbrennen von Feuerwerk an Silvester und Neujahr verboten.

Mittlerweile ist man aber wieder zurückgerudert: Ein für die Silvesternacht geplantes Verbot von Feuerwerkskörpern wird es in der Gemeinde indes nun doch nicht geben. Die Lage sei neu bewertet worden, hieß es am Samstag aus dem Rathaus. Bürgermeister Guido Heinsich (parteilos) mahnte allerdings, dass Bürger verantwortungsvoll mit Feuerwerk umgehen sollten, um die Einsatzkräfte nicht unnötig zu belasten.

Keine Kapazitäten für Böller-Einsätze

Zuvor hieß es in einem Statement der Gemeinde Hatten: "Aktuell besteht auf dem Gebiet der Gemeinde Hatten eine akute Gefahrenlage durch Hochwasser. Alle Einsatzkräfte sind durch Schutzmaßnahmen dieser übergeordneten Gefahrenlage in Form von Deichschutz, Bevölkerungsschutz und Evakuierungsmaßnahmen gebunden [...] Für zusätzliche Einsätze durch das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen bestehen keine Kapazitäten."

Mit dieser Maßnahme sollte die öffentliche Sicherheit und Ordnung gewahrt werden. Doch nicht jeder hatte Verständnis dafür gezeigt. In einer Facebook-Gruppe wurde das Feuerwerksverbot lebhaft diskutiert. Dort fanden sich gleich mehrere Beiträge zum Thema mit Hunderten Kommentaren.

Während die augenscheinliche Mehrheit das zuvor angekündigte Verbot für dieses Jahr begrüßte, sahen sich andere um ihr Recht gebracht.

User schlägt "Böllertag" vor

"Jedes Jahr dasselbe. Erst verkaufen und kurz vor knapp verbieten... Da braucht man sich nicht wundern, wenn sich keiner dran hält", heißt es in einem Kommentar. "Wir werden das, was wir gekauft haben (Batterien), auf in die Luft jagen", in einem weiteren. Auch andere User kündigen an, ihr Feuerwerk vor Silvester zünden zu wollen. "Bekommt man das Geld zurück erstattet? Denn so wird sich niemand daran halten", fragt sich ein anderer User.

Die Überlegungen gehen aber noch weiter: "Ist es möglich, zum Beispiel im Februar/März, einen offiziellen Böllertag einzurichten. Also kreisweit zu erlauben, ohne dass jeder eine Ausnahmegenehmigung beantragen muss?", lautet ein weiterer Kommentar. Ein anderer User hält "derlei Verbote bevormundend und nicht gesellschaftsfördernd".

"Das ist jetzt ja völliger Blödsinn. Einen Tag vor Silvester so einen Schwachsinn verzapfen. Dann hätte man erst einmal ein Verkaufsverbot durchsetzen müssen. 98 Prozent der Unfälle an Silvester entstehen durch Alkohol. Also muss die Gemeinde ein Trinkverbot durchsetzen", moniert ein anderer Facebook-User.

"Einfach mal die Rakete stecken lassen"

Die Kommentare lassen annehmen, dass viele nicht verstanden haben, dass das angedachte Böllerverbot zugunsten von Feuerwehr und Co. ausgesprochen wurde, die mit Hochwasser-Einsätzen alle Hände voll zu tun haben – und sich buchstäblich nicht auch noch um weggesprengte Hände kümmern können.

"Ich verstehe die Menschen nicht, die hier jetzt abdrehen, weil die Knallerei verboten wurde. Merkt ihr noch was, es ist auf Grund der Situation des Hochwassers", meint auch eine Userin. "Haben hier die meisten in der Gruppe nicht den Hauptgrund dieser Aktion verstanden?", eine andere. "Ja, einfach mal die Rakete stecken lassen, das schafft auch der kleine Mann mal", pflichtet eine weitere bei.

Video | Streit ums Böllerverbot
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Quelle: t-online

Landrat klinkt sich in Böller-Diskussion ein

Auch Dr. Christian Pundt, Landrat des Landkreises Oldenburg, hatte sich in die Diskussion eingeklinkt: "Wenn eine Gemeinde individuell eine rechtliche Bewertung vornimmt und aufgrund der besonderen Situation ein Verbot verhängt, wie die Gemeinden Lilienthal und bei uns im Landkreis die Gemeinde Hatten, dann ist das richtig und der Situation angemessen", schreibt er.

Ob sich die Einwohner von Hatten nun an das verantwortungsvolle Handeln mit Feuerwerkskörpern halten, bleibt abzuwarten.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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