Deftig und würzig Von Pfefferminz bis Grützwurst: Das sind echte Bremer Spezialitäten
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Von deftigen Grünkohlgerichten bis hin zu süßem Pfefferminz-Konfekt – Bremen lockt mit einer breiten Palette kulinarischer Spezialitäten. Die Küche der Hansestadt ist ein Spiegel der Küstennähe sowie der globalen Handelstradition.
Als alte norddeutsche Hafenstadt profitiert Bremen seit jeher von seiner Lage an der schiffbaren Weser und dem reichhaltigen Angebot an Fisch aus der Nordsee. Doch das ist nur ein Teil der Geschichte. Durch den weltweiten Handel der Hansestadt kamen auch exotische Gewürze und erlesene Genussmittel aus zahlreichen Ländern nach Bremen.
Diese Einflüsse verbanden sich mit der bodenständigen und herzhaften Küche des Umlands, was zu einer einzigartigen Mischung aus deftigen Gerichten und feinen Süßspeisen führte. Folgende Spezialitäten sollte man sich in Bremen nicht entgehen lassen!
Bremer Klaben
Der Bremer Klaben ist ein Wintergebäck, das seit dem Mittelalter in Bremen hergestellt wird. Der Klaben ähnelt einem Stollen, hat aber seinen eigenen unvergleichlichen Charakter. Er ist saftig und reich an Rosinen, Orangeat, Zitronat und wird oft mit Kardamom gewürzt.
Die Klaben-Zeit beginnt im November und wird mit dem feierlichen Klaben-Anschnitt auf dem Bremer Marktplatz eingeläutet. Die Bezeichnung Bremer Klaben ist geografisch geschützt und darf nur verwendet werden, wenn das Gebäck in Bremen hergestellt wurde.
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Der Bremer Klaben zeichnet sich durch seinen hohen Fett- und Fruchtanteil aus und wird aus einem schweren Hefeteig geformt. Im Gegensatz zum Stollen wird er in einer rechteckigen Form gebacken und nach dem Backen mit verquirltem Ei glasiert, jedoch nicht gezuckert.
Bremer Kluten
Die Bremer Kluten sind eine süße Leckerei, die 1865 in Bremen erfunden wurde und seitdem nach dem Originalrezept hergestellt wird. Diese kleinen rechteckigen Stücke aus Pfefferminzfondant werden zur Hälfte in dunkle Schokolade getaucht und erinnern vom Aussehen her an Dominosteine.
Die Kluten sind eng mit dem Bremer Freimarkt verbunden. Sie haben eine feste, aber feine Konsistenz. So eignen sie sich ideal zum Mitnehmen und Verschenken sowie als kleine Nascherei zwischendurch. Eine Spezialität, die den Charme der Bremer Volksfesttradition in sich trägt.
Bremer Knipp
Bremer Knipp ist eine herzhafte Wurst, die früher aus Schlachtabfällen hergestellt wurde und als "Arme-Leute-Essen" galt. Die Legende besagt, dass der Bremer Torfbauer Olaf Knippe im 19. Jahrhundert den Knipp erfunden hat. Aber Vorläufer der Wurst gab es schon früher.
Die Wurst besteht aus gekochtem Schweinskopf, Schweinebauch und Hafergrütze, die mit Gewürzen wie Pfeffer, Salz und Piment vermischt werden. Die Masse wird in Wurstform abgefüllt und erneut gekocht. Knipp wird in Scheiben geschnitten und in der Pfanne angebraten, bis es braun und knusprig ist.
Traditionell wird es mit Salzkartoffeln und Beilagen wie Apfelmus, sauren Gurken, Roter Bete oder eingelegtem Kürbis serviert. Die deftige Wurst hat einen kräftig-herzhaften Geschmack und eine mittelgrobe Struktur.
Kohl und Pinkel
Kohl und Pinkel gilt gemeinhin als das berühmteste Gericht Bremens. Es besteht aus deftigem Grünkohl, der hier auch als Braunkohl bezeichnet wird. Serviert wird er zusammen mit Kasseler, Bauchspeck und der herzhaften Grützwurst namens Pinkel.
Dieses traditionelle Gericht wird vor allem in den kalten Wintermonaten nach dem ersten Frost genossen. Ein verbreiteter Brauch ist es, vor dem Essen eine ausgelassene Kohlfahrt zu machen. Bei der ziehen die Bremer mit einem Bollerwagen und dem ein oder anderen Schnaps durch das Land. Kohl und Pinkel gehört zur festen kulinarischen Tradition Bremens und ist ein ebenso deftiges wie geselliges Erlebnis.
Bremer Kaffeebrot
Bremer Kaffeebrot, fast so bekannt wie die Bremer Stadtmusikanten, ist ein knuspriges, zwiebackartiges Gebäck aus Hefeteig. In Scheiben geschnitten, mit Zucker und Zimt bestreut und zweimal gebacken wird es zur perfekten Begleitung für Kaffee, Tee oder Kakao. Ursprünglich ein Weihnachtsgebäck ist es heute das ganze Jahr über in Bremer Konditoreien erhältlich. Die traditionelle Art, das Kaffeebrot zu genießen, ist, es in den Kaffee oder Tee zu tauchen und zu naschen. Die Kombination aus Butter, Zucker und Zimt verleiht diesem süßen Snack einen unverwechselbaren Geschmack.
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