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Osterhase zu Hause?: Expertin warnt vor Qualzuchten – "keine Schmusetiere"


Tierschutzbeauftragte gibt Tipps
Einen Osterhasen für zu Hause? "Kaninchen sind keine Schmusetiere"

Von t-online, stk

04.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann hält ein Kaninchen auf dem Arm (Symbolfoto): "Ein Mensch kann einen Kaninchenpartner nicht ersetzen", sagt Bremens Tierschutzbeauftragte.Vergrößern des Bildes
Ein Mann hält ein Kaninchen auf dem Arm (Symbolfoto): "Ein Mensch kann einen Kaninchenpartner nicht ersetzen", sagt Bremens Tierschutzbeauftragte. (Quelle: IMAGO/Anastasiya Amraeva)

Ostern bedeutet nicht nur bunte Eier und Frühlingsblüher, auch schaffen sich immer wieder Menschen Kaninchen in dieser Zeit an. Und sie machen dabei Fehler.

Kaninchen hier, Osterhasen dort: Gerade zu den Feiertagen im Frühling verspüren Kinder den Wunsch, sich ein Tier für die eigenen vier Wände anzuschaffen. Doch vor dem Kauf eines Kaninchens sollten einige Dinge beachtet werden, sagt Bremens Tierschutzbeauftragte Prof. Dr. Sibylle Wenzel.

Wer sich beispielsweise überlegt, ein Kaninchen anzuschaffen, sollte gleich an zwei Tiere denken. Nur eines zu halten, sei nicht artgerecht und werde den Bedürfnissen nicht gerecht, sagt Wenzel und ergänzt: "Kaninchen dürfen nur in Ausnahmefällen allein gehalten werden, der Mensch oder ein Tier einer anderen Art kann einen Kaninchen-Partner nicht ersetzen."

Sollten sich Familie für zwei Tiere entschieden haben, sei zu beachten, dass den Kaninchen eine Fläche von mindestens sechs Quadratmetern zur Verfügung stehe. "Mehr ist immer erlaubt", so Wenzel. Um den Tieren ein solches Platzangebot bieten zu können, sei ein Extrazimmer ideal. Das sogenannte Kaninchenzimmer könne ganzjährig draußen, oder mit Käfig und Gehege umgesetzt werden. Dabei müsse jedoch beachtet werden, dass der Käfig stets offenstehe. Der Auslauf, so Wenzel weiter, müsse zudem eine Mindestlänge von 2,40 Metern aufweisen und so hoch sein, dass das Tier sich beim "Männchen machen" nicht mit den Ohren anstoße.

Kaninchen fressen bis zu 80 Portionen pro Tag

Wer glaubt, ein wenig Heu und ab und an eine Möhre reichen dem Tier, der irrt, betont die Tierschutzbeauftragte: "Die neuen Mitbewohner brauchen täglich frisches Grünfutter und ausgesuchtes Gemüse." Kaninchen sind nämlich sogenannte Dauerfresser, die bis zu 80 Portionen pro Tag aufnehmen. Grundfutter muss somit immer zur Verfügung stehen. Hinzukomme ein sauberes Heim, Fell- und Krallenpflege und der regelmäßige Besuch beim Tierarzt. Und das könne schnell ins Geld gehen. Besitzer müssen bei zwei Tieren monatlich mit Kosten von etwa 125 Euro rechnen.

Und mit noch einem weiteren Irrtum räumt Wenzel auf: "Kaninchen sind keine Schmusetiere. Kaninchen mögen es meistens überhaupt nicht, auf dem Arm getragen und von kleinen Kindern gestreichelt zu werden." Zudem rät die Tierschutzbeauftragte dringend davon ab, sogenannte Qualzuchten zu erwerben und zu fördern. Dazu gehören nach Ansicht der Expertin Widder- oder Rexkaninchen. Diese seien an den an Schlappohren oder am gekräuselten Fell zu erkennen und würden häufig "ein Leben lang unter vielfältigen gesundheitlichen Problemen" leiden.

Weitere Informationen können Interessierte in Tierheimen oder Tierschutzorganisationen erhalten. Mehr dazu lesen Sie hier. Allein im Bremer Tierheim an der Hemmstraße warten zurzeit ein Dutzend Kaninchen auf neue Besitzer.

Verwendete Quellen
  • senatspressestelle.bremen.de: Ein Osterhase für Zuhause?
  • tierschutz-tvt.de: Heimtiere
  • bremer-tierschutzverein.de: Unsere Kleintiere
  • eigene Recherche
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