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Gaffer soll Sterbenden in Bremen fotografiert haben – Polizei widerspricht


Nach Taxi-Unfall in Bremen
Gaffer soll Sterbenden fotografiert haben – Polizei widerspricht

Von t-online, stk

09.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Mensch in Bremen von Taxi erfasst - tödlich verletztVergrößern des BildesEin Mensch ist am Samstagabend von einem Taxi erfasst und dabei tödlich verletzt worden. (Quelle: -/Nord-West-Media TV /dpa/dpa)
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Ein Mann gerät unter ein Taxi und stirbt. Kurz darauf gibt es Berichte über Fotos eines Gaffers. Der Polizei in Bremen ist davon nichts bekannt.

Nachdem am Samstagabend ein 69-jähriger Mann bei einem Unfall mit einem Taxi gestorben ist, machte ein Bericht von Gaffer-Fotos die Runde. Wenige Minuten nachdem der Mann unter das Fahrzeug geriet und um sein Leben kämpfte, soll ein Unbekannter den Sterbenden fotografiert und unmittelbar danach ins Internet hochgeladen haben. Das jedenfalls berichtet die "Kreiszeitung".

Auf Nachfrage von t-online hieß es am Montag seitens der Bremer Polizei, dass etwaige Aufnahmen nicht bestätigt werden können. Ein entsprechendes Foto sei den Beamten nicht bekannt, teilte Sprecher Nils Matthiesen mit. Auch sei keine Anzeige in diesem Zusammenhang erstattet worden.

Sollte dem dennoch so gewesen sein, stelle das Vorgehen des Unbekannten einen Verstoß gegen Paragraf 201a (Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen) des Strafgesetzbuches dar, erläuterte Matthiesen. Darin wird unter anderem festgehalten: Wer "eine Bildaufnahme, die in grob anstößiger Weise eine verstorbene Person zur Schau stellt, unbefugt herstellt oder überträgt", wird mit einer Geldstrafe oder Haftstrafe von zwei Jahren bestraft.

Sprecher: "Voyeurismus in seiner übelsten Form"

Sollten Personen von etwaigen Aufnahmen etwas mitbekommen haben, bittet der Sprecher darum, dies zur Anzeige zu bringen. Zudem fällte er ein deutliches Urteil über ein solches Vorgehen: "Das wäre Voyeurismus in seiner übelsten Form."

Immer wieder behindern Schaulustige Einsatzkräfte, für die Polizei Bremen stellen diese "häufig ein ernsthaftes Problem dar", so Matthiesen. Es sei Aufgabe des Staates, "diejenigen zu schützen, die sich in solchen Momenten nicht selbst schützen können". Die Polizei Bremen versuche die Opfer durch sogenannte mobile Sichtschutzwände vor unautorisierten Bildaufnahmen zu schützen.

Matthiesen weiter: "Wir gehen konsequent gegen Gaffer im Rahmen unserer Möglichkeiten, unter Berücksichtigung des jeweiligen Einsatzgeschehens und der personellen Möglichkeiten vor Ort, vor. Nötigenfalls werden in Einzelfällen noch Kräfte nachgeführt."

Verwendete Quellen
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