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Oldenburg testet erstmals "Regenampel"


Freie Fahrt im Nassen
Oldenburg testet erstmals "Regenampel"

Von t-online, stk

25.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Eine Ampel für Fahrradfahrer steht in einer Innenstadt (Symbolfoto): Das Signalprogramm wird mit aktuellen Wetterdaten gespeistVergrößern des Bildes
Eine Ampel für Fahrradfahrer steht in einer Innenstadt (Symbolfoto): Das Signalprogramm der "Regenampel" wird mit aktuellen Wetterdaten gespeist. (Quelle: Sven Hoppe/dpa)
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Die Technik solls richten und den Radverkehr noch attraktiver machen. Die Stadt Oldenburg bringt dafür eine spezielle Erfindung an den Start.

Regen, Wind, Eiseskälte: Radfahren ist nicht immer ein Vergnügen, gerade bei schlechtem Wetter steigen viele dann doch auf Auto oder Bahn um. Um den nicht motorisierten Verkehr zu fördern, hat sich die Stadt Oldenburg jetzt etwas Besonderes einfallen lassen: Die Verwaltung ließ am Mittwoch eine sogenannte Regenampel aufbauen.

Der Clou: Fahrradfahrer bekommen bei Regen und Schnee schneller Grün. Dafür soll eine spezielles Signalprogramm sorgen, dass die aktuellen Wetterdaten sammelt und in Echtzeit an die Ampel weitergibt. "Schon bei leichtem Regen", teilte die Stadt Oldenburg mit, "schaltet sich das Programm automatisch ein und gibt Radfahrerinnen und Radfahrern sowie Fußgängerinnen und Fußgängern nach Anforderung des Signals sofort grünes Licht – unabhängig vom Kfz-Verkehr."

Zudem seien etwa 50 Meter vor der Kreuzung an der Ecke Uhlhornsweg/Quellenweg Sensoren im Boden verbaut, die Radfahrer erfassen sollen. So sei gegeben, dass Fahrradfahrer "eine zeitlich passende Grünfreigabe" erhalten und die Straße "fast ohne Halt" überqueren können. Eine zusätzlich installierte Wärmebildkamera im Einmündungsbereich soll es Wartenden ebenfalls möglich machen, eine Grünphase auszulösen, "die dann bei einem hohen Radverkehrsaufkommen um einige Sekunden verlängert wird", heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Ingenieur warnt: Kein Freifahrtschein für Radfahrer

Letzte Feinarbeiten seien noch nötig, machte Annette Meyers, Leiterin des Amtes für Verkehr und Straßenbau deutlich. Doch sei die Testphase erstmal erfolgreich abgeschlossen, könnte weitere "Regenampel" auch an anderen Kreuzungen der Stadt aufgebaut werden.

Radfahrer, so die Stadt, würden an der Ampel zwar bevorzugt, das bedeute jedoch nicht, dass Autofahrer nun von "Dauerrot" ausgehen müssten und womöglich minutenlang nicht fahren können. Nach einer definierten Zeit müssten auch Radfahrer halten und Autos dürfen die Kreuzung passieren.

Trotz der klaren Priorität für Radfahrer warnte Verkehrsingenieur Stefan Brandt, dass die neue Ampelsteuerung nicht als Freifahrtschein für Fahrradfahrer auf dem Quellenweg zu verstehen sei: "Auch bei Grün der Fußgängerampel sollte der Querverkehr unbedingt im Blick behalten werden."

Kritik wurde laut einem Bericht der "Nordwest Zeitung" vom Stadtratsmitglied Andreas Sander (Piraten) laut: Er monierte, Radfahrer würden durch die Verkehrsführung von "freier Fahrt" ausgehen und den Verkehr nicht mehr beachten. Die Regenkamera, so Sander, werde zudem den Autoverkehr unnötig ausbremsen, wenn ein Radfahrer gar nicht queren, sondern auf den Uhlhornsweg einbiegen will.

Verwendete Quellen
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