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Eurofighter rollt über Bundesstraße – Schaulustige kommen mit Campingstühlen


Schaulustige kamen mit Campingstühlen
Eurofighter rollt über Bundesstraße

Von dpa, mtt

Aktualisiert am 07.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Schwertransporter mit Kampfflugzeug: An einer Ampelkreuzung bei Jever wurde es besonders eng.Vergrößern des Bildes
Schwertransporter mit Kampfflugzeug: An einer Ampelkreuzung bei Jever wurde es besonders eng. (Quelle: Dittrich/dpa)

Normalerweise donnern die Eurofighter über den Himmel, jetzt fuhr einer ganz langsam über die Bundesstraße. Es kamen zahlreiche Schaulustige.

2.495 Kilometer pro Stunde Höchstgeschwindigkeit kann ein Eurofighter Typhoon erreichen: Das ist doppelte Schallgeschwindigkeit.

Der Eurofighter, der in der Nacht auf Freitag in Norddeutschland unterwegs war, bewegte sich deutlich gemächlicher. Für 20 Kilometer brauchte er vier Stunden – macht im Durchschnitt gemütliche fünf km/h.

Der zweistrahlige Jet pflügte aber auch nicht durch die Luft, sondern wurde über eine Bundesstraße von einem Militärstützpunkt zum nächsten transportiert. Ein seltenes Ereignis, das zahlreiche Schaulustige anlockte.

Schwertransport nordöstlich von Bremen: Ab jetzt steht der Jet für Übungen zur Verfügung

Laut Polizei kamen die Menschen teilweise mit Campingstühlen, um das Spektakel vom Straßenrand aus zu verfolgen. Der Hintergrund: Der am Militärflugplatz des Luftwaffengeschwaders in Wittmund ausgemusterte Eurofighter wurde zum Fliegerhorst in Schortens gebracht. Dort soll er dem Objektschutzregiment der Luftwaffe künftig für Übungszwecke zur Verfügung stehen.

Bei einer jährlich stattfindenden großen Bergeübung kommt er dann zum Einsatz. Bei dieser Übung mit rund 150 Soldatinnen und Soldaten aus verschiedenen Verbänden werden unterschiedliche Techniken trainiert, um Luftfahrzeuge zu bergen. Für eine möglichst reale Trainingsumgebung werden dazu nach Angaben der Bundeswehr bislang verschiedene Hubschrauber sowie Transport- und Kampfflugzeuge genutzt – und künftig auch der Eurofighter aus Wittmund.

Pressefeldwebel: "Das war Millimeterarbeit"

Die 20 Kilometer lange Reise zum neuen Einsatzort war mit einigen Schwierigkeiten versehen. Insbesondere die Überbreite von 11,30 Metern stellte eine Herausforderung dar, wie das Luftwaffengeschwader vor der Fahrt mitgeteilt hatte. Denn der Eurofighter ist mehr als viermal so breit wie ein normaler Lkw.

An einer Ampelkreuzung bei Jever sei es dann auch besonders eng geworden, sagte Pressefeldwebel Uwe Cremer vom Taktischen Luftwaffengeschwader 71 Richthofen am Freitag. "Das war schon Millimeterarbeit. Danach lief es aber reibungslos."

Eurofighter war zuvor ausgeschlachtet worden

Für den Verkehr war die Bundesstraße 210 zeitweise gesperrt. Bei seiner Fahrt über die Straßen wurde der Eurofighter von der Polizei begleitet. Deren Bilanz fiel positiv aus: Es habe keine Störungen gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Laut NDR passierte der Eurofighter um 2.15 Uhr am frühen Freitagmorgen schließlich das Kasernentor in Schortens.

Ganz komplett war der Eurofighter da übrigens nicht mehr: Vor dem Transport wurde der Kampfjet mit der Kennung "30+04" im Geschwader Richthofen ausgeschlachtet. Mehr als 1.000 Bauteile wurden ausgebaut und stehen nun als Ersatz für andere Eurofighter zur Verfügung.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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