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Stolberg im Harz: Fachwerk, Bergbau und Luftkurort | Braunschweig-Tipp


Ausflugsziel für Braunschweig
Stolberg – ein Fachwerk-Paradies mit langer Geschichte

Von t-online
Aktualisiert am 11.04.2025 - 12:29 UhrLesedauer: 2 Min.
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Blick in die Rittergasse des Luftkurorts Stolberg im Harz: Fachwerk-Fans kommen in dieser Stadt voll auf ihre Kosten (Archivbild). (Quelle: IMAGO/Fotostand / Reiss/imago)
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Einst eine wohlhabende Bergbaustadt, ist Stolberg im Harz heute ein Kurort, der ganz ohne Touristenmassen auskommt.

Die Stadt Stolberg liegt eingebettet in vier enge Täler auf 300 bis 350 Metern Höhe im Südharz. Die mittelalterliche Fachwerkstadt gehört zur Deutschen Fachwerkstraße und trägt gleich mehrere Titel: Luftkurort, historische Europastadt und Thomas-Müntzer-Stadt.

Über 380 Fachwerkhäuser aus vier Jahrhunderten prägen das geschlossene Stadtbild. Seit 1993 pflegt Stolberg, gelegen im westlichen Sachsen-Anhalt, als "historische Europastadt" enge Kontakte zu Partnerstädten in Europa. Der Ort gilt zudem als Geburtsstadt von Thomas Müntzer und der Gräfin Juliana von Stolberg, einer Vorfahrin des niederländischen Königshauses.

Stolberg und der wirtschaftliche Aufstieg

Stolberg blickt auf eine über 800-jährige Geschichte zurück. Die Stadt entwickelte sich im Mittelalter zu einem wichtigen Zentrum von Bergbau und Münzprägung, was ihr früh Wohlstand einbrachte. Vor allem der Abbau von Silber, Kupfer und Zinn aus den umliegenden Harzbergen ließ Stolberg wirtschaftlich wachsen. Der Ort wurde sogar so bekannt für seine Münzen, dass er eine eigene Münzstätte betrieb – die "Alte Münze" zeugt noch heute davon. Das Gebäude aus dem frühen 16. Jahrhundert zählt zu den prächtigsten Fachwerkhäusern der Stadt.

Im Jahr 1210 wurde Stolberg erstmals urkundlich als Stadt erwähnt. Ab dem 13. Jahrhundert prägten die Grafen von Stolberg das politische und wirtschaftliche Leben. Sie residierten im Schloss Stolberg, das weithin sichtbar über der Stadt thront. Die Adelsfamilie gewann überregional an Bedeutung und stellte sogar Fürsten, was zusätzlich Macht und Einfluss einbrachte.

Im 16. Jahrhundert wurde Stolberg zur Geburtsstadt des Reformators Thomas Müntzer, der eine bedeutende Rolle im Bauernkrieg spielte. Die Stadt stand somit auch im Zentrum religiöser und gesellschaftlicher Umbrüche jener Zeit.

Trotz seiner Lage in den Bergen war Stolberg durch Handelsverbindungen eine wohlhabende Stadt. Der Reichtum spiegelte sich in den bis heute erhaltenen, prächtigen Fachwerkhäusern wider – viele davon aus dem 15. bis 18. Jahrhundert.

Wirtschaftlicher Niedergang und der Tourismus

Ab dem 19. Jahrhundert verlor Stolberg wirtschaftlich an Bedeutung, wurde aber zeitgleich als Kur- und Tourismusstadt entdeckt. Besucher zog die reizvolle Umgebung und die wohltuende Wirkung des Harzklimas an. Mit dem Aufkommen des Gesundheitstourismus entwickelte sich Stolberg langsam zum Ziel für Kurgäste. Zwar ist die Stadt kein klassischer Bade- oder Moorheilort mit großen Kliniken, doch sie punktet bis heute mit ihrem natürlichen Heilklima, ihrer Ruhe und ihrer intakten Natur.

Der Status als Luftkurort verpflichtet: Stolberg muss strenge Kriterien hinsichtlich Luftqualität, Klima und Infrastruktur erfüllen, um diesen Titel zu tragen. Regelmäßige Messungen bestätigen die hohe Luftreinheit. Die Stadt fördert zudem sanften Tourismus, etwa durch Wanderangebote, Naturerlebnisse und naturnahe Unterkünfte.

Gerade für Menschen mit Atemwegserkrankungen oder Erschöpfungssymptomen bietet Stolberg gute Voraussetzungen für einen erholsamen Aufenthalt. Die klare Höhenluft, das geringe Verkehrsaufkommen und das geschützte Stadtbild tragen dazu bei, dass der Ort als Rückzugsort geschätzt wird – abseits des Massentourismus.

Ab Braunschweig benötigt man gut 1,5 Stunden über die A36 bis nach Stolberg. Die Anreise mit Bus und Bahn ist langwierig und umständlich, da die Bahnverbindung nach Stolberg 2011 eingestellt wurde. Nun braucht man gut zwei Stunden über Nordhaus-Salza und fährt dann weiter mit dem Bus. Die gesamte Reisezeit beträgt 3,5 Stunden.

Verwendete Quellen
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