t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBraunschweig

Braunschweig: Leibniz-Institut nimmt Syphilis-Erreger in Petrischale auf


Bakterium aus der Petrischale
Institut stellt Syphilis-Erreger für Forschung zur Verfügung

Von t-online, tzo

13.02.2025 - 15:31 UhrLesedauer: 2 Min.
imago images 0799531248Vergrößern des Bildes
Flaschenpipette und Flüssigkeit in einer Petrischale (Symbolbild): Ein Braunschweiger Institut stellt Erreger zur Forschung bereit. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Irina Kvyatkovskaya/imago)
News folgen

In der Form gibt es das weltweit nur zweimal: Das Braunschweiger Leibniz-Institut nimmt den auf besondere Art vermehrten Syphilis-Erreger in seine Sammlung auf – und stellt ihn Forschern zur Verfügung.

Als eine von zwei Einrichtungen weltweit nimmt das Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen mit Sitz in Braunschweig den auf besondere Art vermehrten Syphilis-Erreger in seine Sammlung auf. Das kommunizierte das Institut am Donnerstag per Pressemitteilung.

Bisher habe das entsprechende Bakterium Treponema pallidum subsp. pallidum lediglich in Labortieren vermehrt werden können. Dazu zählten insbesondere Kaninchen. In den USA hätten Forscher nun allerdings eine Methode entwickelt, den Krankheitserreger in der Zellkultur – und somit in der Petrischale – zu vervielfachen. Die DSMZ in Braunschweig sei eine von zwei Bioressourcen-Sammlungen, bei denen die in der Form erzeugten Bakterien Station machen.

Zucht in Petrischale: Kein Einsatz von Labortieren mehr

Mikrobiologin Sabine Gronow, Leiterin der Arbeitsgruppe Pathogene Bakterien am Leibniz-Institut DSMZ, erklärt den Vorteil der neuen Methode. "Die Bakterien werden zusammen mit Hautzellen des Baumwollschwanzkaninchens gezüchtet. Diese Vorgehensweise vermeidet den Einsatz von Labortieren", sagt sie.

Das Vorgehen der Anzucht in der Petrischale sei allerdings "extrem kompliziert." Aktuell führe man an der DSMZ ein Protokoll ein, das bei der Umsetzung helfen soll. Bis die DSMZ selbst das Bakterium vermehren kann, wolle man es für Forscher zur Verfügung stellen. Dazu gehöre auch isolierte DNA des Bakteriums.

Forschung an Syphilis-Erreger: Vorteile für die Wissenschaft

Das Bakterium ist nach Angaben des Instituts seit mehr als 100 Jahren als Erreger der Geschlechtskrankheit Syphilis bekannt. Rund acht Millionen Menschen haben sich laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2022 mit dem fast ausschließlich durch sexuellen Kontakt übertragbaren Erreger infiziert.

Gronow ergänzt: "Die Möglichkeit, dieses Bakterium ohne den Einsatz von Labortieren zu kultivieren, bringt viele Vorteile für die Wissenschaft." Der Einsatz von Labortieren und damit verbundenes Leid entfalle. "Bei der Kultivierung in der Petrischale ist das Bakterium einfacher zugänglich und somit viel leichter zu erforschen", sagt sie.

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom