Neues Selbstbestimmungsgesetz Geschlechtseintrag geändert: Zahlen aus der Region
![Schild eines Standesamts Schild eines Standesamts](https://images.t-online.de/2021/05/87426996v1/0x0:640x360/fit-in/640x0/ein-schild-mit-der-aufschrift-standesamt.jpg)
Seit einigen Monaten können Menschen beim Standesamt ihr bisher zugeschriebenes Geschlecht ändern. Wie groß ist die Nachfrage in der Region?
Seit rund drei Monaten können Bürger kostengünstig und einfach ihren Geschlechtseintrag und Vornamen beim Standesamt ändern lassen. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt, dass mehrere Hundert Menschen im Nordwesten diese Möglichkeit bereits genutzt haben. Befragt wurden dabei die zehn größten Städte in Niedersachsen sowie das Land Bremen.
Am 1. November 2024 trat das neue Selbstbestimmungsgesetz in Kraft. Anmeldungen müssen drei Monate im Voraus bei den Kommunen eingehen und sind seit dem 1. August 2024 möglich.
Das berichten Standesämter aus der Region
Beim Braunschweiger Standesamt sind es bisher 147 Anmeldungen und 77 Änderungen. 44 Anmeldungen und 30 neue Einträge verzeichnete Wolfsburg. Salzgitter zählte 30 Anmeldungen und insgesamt 40 Änderungen – knapp die Hälfte stammte von Personen, die sich an ihrem neuen Wohnort angemeldet hatten. Stand der Umfrage: 3. Februar 2025.
Das Bundesverfassungsgericht hatte mehrfach Vorschriften des früheren Transsexuellengesetzes für verfassungswidrig erklärt – so mussten die Betroffenen sich noch bis 2011 für eine Änderung des Geschlechtseintrags sterilisieren und geschlechtsangleichende Operationen vornehmen lassen. Dass eine Person sich nicht dem bei der Geburt zugeschriebenen Geschlecht zugehörig fühlt, gilt laut Weltgesundheitsorganisation nicht als Krankheit.
Neues Selbstbestimmungsgesetz "Meilenstein"
Als "Meilenstein" sieht Robin Ivy Osterkamp von der Landesfachstelle Trans* das neue Selbstbestimmungsgesetz. "Es ist sehr gut, dass die Änderung des Geschlechtseintrags und des Vornamens von der Einschätzung Dritter gelöst wird", sagt Osterkamp. Zuvor waren unter anderem zwei psychiatrische Gutachten und ein Gerichtsbeschluss notwendig.
- Nachrichtenagentur dpa