Nicht vernehmungsfähig 62-Jährige tot – Tatverdächtiger liegt im Koma
Eine 62 Jahre alte Frau wird in Wendeburg tot aufgefunden. Der Verdacht fällt auf einen Mann, der sich aktuell nicht äußern kann. Er liegt im Koma.
Nach der Tötung einer 62-jährigen Frau im Kreis Peine ist der Tatverdächtige derzeit nicht vernehmungsfähig. Der 77-jährige Lebensgefährte der Frau liegt laut der Staatsanwaltschaft Braunschweig in einer Klinik im künstlichen Koma. Erst wenn sich der Gesundheitszustand bessere, stelle sich die Frage nach der Vollstreckung eines Haftbefehls, erklärte Oberstaatsanwalt Hans Christian Wolters auf t-online-Anfrage. "Wir ermitteln wegen des Verdachts des Totschlags", fügte er hinzu.
Die 62-jährige Frau wurde am Freitag in einem Haus in Wendeburg von einem Familienangehörigen tot aufgefunden. Nach Angaben der Ermittler war der mutmaßliche Täter mit einem Auto geflüchtet und hatte in der Nähe von Celle einen schweren Verkehrsunfall, bei dem er frontal mit einem Sattelschlepper zusammenstieß.
Der 77-Jährige wurde laut einem Bericht der Polizei Celle aus dem Fahrzeug gerettet, vor Ort reanimiert und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Sein Zustand sei unverändert, sodass eine Befragung bisher nicht möglich gewesen sei, sagte Wolters. Die Ermittler halten es für möglich, dass es sich bei dem Unfall auf der B214 um einen Suizidversuch handelte. Der 54-jährige Lastwagenfahrer blieb unverletzt.
77-Jährige getötet? Ermittler gehen von Beziehungstat aus
Im Zusammenhang mit dem Gewaltverbrechen gehen die Ermittler von einer Beziehungstat aus. Massive Verletzungen hätten den Tod der Frau verursacht, hieß es dazu weiter. Details zur genauen Todesursache könne man derzeit nicht machen.
Es handele sich aber "zweifelsfrei" um Fremdeinwirkung. Auch wenn das konkrete Motiv unklar sei, gehe man von einer Beziehungstat aus, so Wolters. Die Ermittler hoffen auf Hinweise von Zeugen.
Hinweis: Falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.
- Anfrage bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig
- Frühere t-online-Artikel
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa