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Ex-RAF-Terroristin Klette mietete offenbar Wohnung in Braunschweig an


Daniela Klette
Frühere RAF-Terroristin: Spuren führen offenbar auch nach Braunschweig

Von dpa, t-online, kat

Aktualisiert am 22.01.2025 - 11:39 UhrLesedauer: 2 Min.
Daniela Klette wir dazu einem wartenden Hubschrauber geführt (Archivbild): In Berlin lebte sie unter dem Namen Danila Schmidt.Vergrößern des Bildes
Daniela Klette wird zu einem wartenden Hubschrauber geführt (Archivbild): In Berlin lebte sie unter falschem Namen. (Quelle: Uli Deck)
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Über viele Jahre lebte die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette im Untergrund – die Spuren führen offenbar auch nach Braunschweig.

Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette soll vor rund zehn Jahren in Bremen mehrfach eine Wohnung genutzt haben, um Überfälle auf Geldtransporter zu planen. Laut Martin Schanz, Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden, fanden solche Anmietungen mutmaßlich statt, um spätere Tatorte und Anfahrtswege auszukundschaften. Nach seinen Angaben wurde noch eine weitere Wohnung in Bremen angemietet.

Doch nicht nur Unterkünfte in Bremen soll die 66-Jährige angemietet haben. Der "Spiegel" berichtet auch über Wohnungen in Hannover, Hildesheim, Braunschweig und Northeim. Diese soll Klette ebenfalls unter falschem Namen angemietet haben.

Das sagt die Staatanwaltschaft Verden

Martin Schanz von der Staatsanwaltschaft Verden teilt auf t-online-Anfrage mit, dass das Mieten von Wohnungen in den genannten Regionen mutmaßlich im Sommer 2015 erfolgt sein soll. Schanz erklärt: "Solche Anmietungen sollen insgesamt stattgefunden haben, um mutmaßlich von dort aus spätere Tatorte auszukundschaften beziehungsweise um sich für die Tatvorbereitungen in der Nähe aufhalten zu können oder um sie zu anderweitigen Tatvorbereitungen zu nutzen." Der Pressesprecher betont aber auch: "Dies lässt sich jedoch nicht abschließend für alle in Betracht kommenden Anmietungen verifizieren."

Die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen ermitteln seit 2015 gegen Daniela Klette, Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg. Dem Trio wird versuchter Mord sowie versuchter und vollendeter schweren Raub in mehreren Fällen zwischen 1999 und 2016 vorgeworfen, hieß es in einer Mitteilung des Landeskriminalamtes Niedersachsen im vergangenen Jahr. Tatorte: wie erwähnt Stuhr – und unter anderem Wolfsburg, Hildesheim und Cremlingen im Landkreis Wolfenbüttel. Für die Fälle nennt die Polizei den Zeitraum zwischen Juni 2015 und Juni 2016.

Überfll auf Geldtransporter in Cremlingen

Bei einem Überfall auf einen Geldtransporter in Cremlingen soll das Trio etwa eine der Waffen, die nach der Festnahme von Klette bei Durchsuchungen in Berlin beschlagnahmt worden sind, abgefeuert haben. Nach einem Schuss auf den Transporter öffnete der Fahrer laut Polizei das Fahrzeug, die Räuber konnten mit Beute entkommen. Das Trio war Teil der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF), die 1998 ihre Auflösung bekanntgab. Über Jahrzehnte lebten die drei mutmaßlichen Räuber Klette, Staub und Garweg im Untergrund.

Klette war Ende Februar 2024 in ihrer Wohnung in Berlin-Kreuzberg festgenommen worden, wo sie unter falschem Namen lebte. Sie sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Nach dpa-Informationen soll der Prozess gegen die 66-Jährige im Landgericht Verden in wenigen Wochen beginnen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Das wird den ehemaligen RAF-Mitgliedern vorgeworfen

Laut Anklage sollen die drei früheren RAF-Mitglieder 13 schwere Raubstraftaten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen verübt haben, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. Insgesamt soll die Bande zwischen 1999 und 2016 mehr als 2,7 Millionen Euro erbeutet haben. Klette wird vorgeworfen, meistens das Fluchtauto gefahren zu haben. Ihr wird auch unerlaubter Waffenbesitz zur Last gelegt.

Gegen Klette, Staub und Garweg bestehen auch Haftbefehle wegen des Verdachts der Beteiligung an Terroranschlägen. Für diese Ermittlungen ist die Bundesanwaltschaft zuständig.

Verwendete Quellen
  • spiegel.de (kostenpflichtig): "Innenansichten einer Räuberbande"
  • Schriftliche Anfrage bei der Staatsanwaltschaft Verden
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • presseportal.de: Pressemitteilung des LKA Niedersachsen vom 11. Juli 2024
  • Weitere t-online-Artikel

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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