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Bund will durch ASP geschädigten Schweinehaltern helfen


Berlin
Bund will durch ASP geschädigten Schweinehaltern helfen

Von dpa
14.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Bekämpfung der SchweinepestVergrößern des Bildes
Cem Özdemir steht im Wald in Steinhöfel hinter einer Netzfalle für Wildschweine. (Quelle: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/dpa-bilder)
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Seit anderthalb Jahren kämpft Brandenburg gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) und deren Ausbreitung. Durch Maßnahmen wie Zaunbau, Fallwildsuche und Schwarzwildentnahme aus den Restriktionszonen gelang es betroffenen Landkreisen, eine weitere Seuchenausbreitung in Richtung Westen zu verhindern.

Für zahlreiche Schweinehalter im Land hat die Tierseuche allerdings folgenschwere Auswirkungen. Mittlerweile habe fast ein Drittel der Betriebe auch wegen fehlender Unterstützung von Bund und Land mit der Schweinehaltung aufgehört, berichtete der Präsident des Landesbauernverbandes, Henryk Wendorff, am Montag der dpa. "Die Betriebe warten auf Unterstützung, die vor fast einem halben Jahr zugesagt wurde, obwohl die Landwirte die volle Last der Seuchenbekämpfung tragen." Bislang sei kein Geld angekommen.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) informierte sich am Montag unter anderem mit Brandenburgs Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) und Agrarminister Axel Vogel (Grüne) in Steinhöfel (Oder-Spree) über die Bekämpfungsmaßnahmen wie Zaunanlagen und Schwarzwildfallen. Der Landesbauernverband hatte nach eigenen Angaben keine Einladung zu dem Termin erhalten.

Özdemir bedankte sich für die "Pionierarbeit" der Brandenburger. Das helfe ganz Deutschland, denn eine Ausbreitung der Seuche wäre dramatisch für die gesamte Landwirtschaft. Zugleich sagte der Bundesminister betroffenen Tierhaltern Unterstützung bei der Bewältigung der ASP-Folgen zu. EU-Beihilfen aus Brüssel würden derzeit für betroffene Landwirte koordiniert. "Mein Haus unterstützt die Bundesländer dabei, dass aus Brüssel weitere finanzielle Unterstützung kommt", so Özdemir. ASP-bezogene Mindereinnahmen sollen bei der EU geltend gemacht werden.

Kosten, die Schweinehalter aufgrund der Tierseuche hatten, würden derzeit mit der EU in Brüssel verhandelt, ergänzte der Leiter der Abteilung Lebensmittelsicherheit, Tiergesundheit im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, (BMEL) Markus Schick, bei dem Termin. "Es sieht hoffnungsvoll aus, ist aber noch nicht durch."

Vogel wies auf die anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Schweinehalter im Land hin. Bisher sei es flächendeckend noch nicht gelungen, dass Schlachtbetriebe in anderen Bundesländern wieder Schweine aus den Restriktionsgebieten in Brandenburg annehmen, sagte der Agrarminister. Es gebe massiv schwindende Schweinebestände. Nicht wenige Betriebe wollten aus der Schweinehaltung aussteigen oder Bestände reduzieren. Das gehe aber nur, wenn die EU unterstütze. Er begrüßte die Initiative des Bundeslandwirtschaftsministeriums, über die gemeinsame Marktorganisation der Europäischen Union die Forderungen der von der ASP betroffenen Bundesländer zu stützen.

Zugleich forderte der Ressortchef eine Überarbeitung der Risikobewertung des Friedrich-Löffler-Instituts. "Auslauf- und Freilandhaltung als gesellschaftlich besonders anerkannte Haltungsformen müssen auch im Seuchenfall möglich sein."

Die Tierseuche wird wegen des anhaltend hohen Infektionsdrucks aus Westpolen über einwandernde Wildschweine ins Land Brandenburg eingetragen. Bisher sind acht infizierte Gebiete ausgemacht auf einer Gesamtfläche von rund 4 800 Quadratkilometern. 2465 ASP-Funde wurden nach Angaben des Verbraucherschutzministeriums bislang in den betroffenen sieben Landkreisen und Frankfurt (Oder) registriert.

Entlang der deutsch-polnischen Grenze wurde ein durchgehender ASP-Zaun gebaut. Ein zweiter Zaun zur Errichtung eines ASP-Schutzkorridors an Oder und Neiße steht nach Angaben des Verbraucherschutzministeriums kurz vor der Fertigstellung.

Brandenburg habe insgesamt noch einen weiten Weg vor sich, obwohl sich die Bekämpfungsmaßnahmen als wirksam erwiesen haben, sagte Verbraucherschutzministerin Nonnemacher. Was das Land im Verbund mit Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern leiste, davon profitierten alle anderen Länder und Westeuropa. Mittlerweile seien in den zuerst infizierten Gebieten seit mehreren Wochen keine ASP-Fälle mehr festgestellt worden.

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