Berlin Füchse-Vorstand nach Trainerjob: "War totale Fehlbesetzung"
Berlin (dpa/bb) – Seinen ersten Einsatz als Trainer hatte sich Füchse-Vorstand Sport Stefan Kretzschmar entspannter vorgestellt. "Bob hat das souverän gemacht und war alles andere als nervös. Ich war eine totale Fehlbesetzung und war mehr angespannt als jeder andere", sagte der 49-Jährige nach dem mühevollen 32:26-Auswärtssieg bei TuS N-Lübbecke. Da das Trainerduo Jaron Siewert und Max Rinderle am Sonntag wegen einer Coronainfektion fehlte, sprangen Kretzschmar als Co-Trainer und Manager Bob Hanning als Chefcoach ein.
Der sonst so impulsive Kretzschmar blieb über sechzig Minuten auf der Bank erstaunlich ruhig – zu ruhig, für sein eigenes Empfinden. "Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass ich das nicht machen will, dann kam der heute", fuhr er fort.
Am Dienstag im Spiel der European League bei Bidasoa Iran (20.45 Uhr/DAZN) in Nordspanien wird Kretzschmar dann von Geschäftsstellenleiter und Ex-Nationalspieler Volker Zerbe abgelöst. Das stand aber bereits vorher fest. "Dann kann ich hinterher schauen, wer der bessere Co-Trainer ist", sagte Hanning, der auch in Irun als Chefcoach agieren wird. Das Hinspiel gegen die Spanier hatten die Füchse am letzten Dienstag noch klar 35:23 gewonnen. Allerdings fehlten da wichtige Akteure beim Gegner.
Hanning selbst trainiert auch noch die eigene A-Jugend und den Kooperationspartner 1. VfL Potsdam. Für ihn war es das dritte Spiel als Trainer in drei Tagen. Deshalb blieb er nach seinem Debüt als Füchse-Trainer in der Handball-Bundesliga auch gelassen. "Es ist nichts anderes, als bei der A-Jugend oder bei Potsdam. Da geht es auch immer sieben Mann gegen sieben", sagte er. Etwas Besonderes sei die kommende Aufgabe gegen die Spanier für Hanning aber doch: "Dann habe ich dritte Liga, A-Jugend, Bundesliga und Europapokal. Und kann sagen, ich kann alles noch."