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Der König wird zur Königin: Theaterpremiere mit Harfouch


Berlin
Der König wird zur Königin: Theaterpremiere mit Harfouch

Von dpa
21.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Corinna Harfouch als „Queen Lear"Vergrößern des Bildes
Corinna Harfouch als Queen Lear steht auf der Bühne bei der Fotoprobe von „Queen Lear". (Quelle: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild/dpa-bilder)

Das Ende ist nah, als Queen Lear mit ihrer Tochter an einer Straßenbahnhaltestelle liegt: Am Maxim Gorki Theater in Berlin hat am Sonntagabend eine Shakespeare-Inszenierung mit Corinna Harfouch Premiere gefeiert. Harfouch spielt in "Queen Lear" unter der Regie von Christian Weise die Titelrolle.

König Lear, der seine drei Kinder zur Erbteilung ruft, die er an Liebesbekundungen knüpft, wird hier also zur Königin. Und auch sonst ist in dieser Variation der düsteren Tragödie einiges auf den Kopf gestellt: Anders als im Original sind die drei Kinder nicht Töchter, sondern zwei von ihnen Söhne - es ist ein überraschend witziger Abend.

Der Abend mischt Raumpatrouille-Orion-Kulisse, avantgardistische Kostüme, Großstadtdiskurs und ein Theaterstück für die Ewigkeit, das um das Jahr 1605 entstanden ist - in der gleichen Schaffensperiode wie Shakespeares "Macbeth". Die Textbearbeitung des Schreibkollektivs Soeren Voima nimmt sich einigen Platz fürs Heute. So etwa im Monolog des Clowns: "Sie werden sagen: Was geht mich die Erde an? Ich suche meinen Impfausweis." Gleich zu Beginn heißt es in einer "Triggerwarnung", also in einer Warnung an ein sensibles Publikum: "Es könnte sein, dass alles ziemlich aus dem Ruder läuft."

Am meisten Spaß macht, wie die Akteure in der ersten Hälfte des Abends im von trashiger Science-Fiction inspirierten Bühnenbild (Julia Oschatz) spielen. Von der Live-Kamera festgehalten guckt man das auf großer Leinwand, so wie einen Film. Die etwa drei Stunden im Theater verfliegen recht schnell, wobei nicht alle Passagen überzeugen. Am Ende donnernder Applaus.

"Natürlich gibt es in allen klassischen Stücken Stellen, von denen man sich besser nicht trennt", sagt Corinna Harfouch in einem Interview auf der Homepage der Bühne. "Aber Theater ist eine flüchtige Gegenwartskunst. Wir sollten uns bemühen, immer - egal womit - etwas über unsere Gegenwart zu erzählen." Ende Februar ist sie erneut im Theater zu sehen, diesmal in Gegenwartsliteratur: In der Romanadaption "Annette, ein Heldinnenepos" am Schauspiel Hannover spielt sie die Hauptrolle.

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